Damit unsere Stimme stark bleibt

Editorial
13. Juni 2018, Frank Stach, Landesvorsitzender DJV-NRW

Unsere Arbeit als DJV-NRW ist wesentlich komplexer geworden. Im Positiven, weil die Berufsbilder immer vielfältiger werden und neue Arbeitsfelder entstehen. Im Negativen, weil die Medienhäuser mit ihren Sparmaßnahmen und ihrem zunehmenden Einheitsbrei, mit ihren Auslagerungen in tariflose Tochtergesellschaften und ihrer mangelnden Wertschätzung für Angestellte wie für Freie bei uns für immer neue Arbeit sorgen und zugleich viele Kolleginnen und Kollegen aus dem Beruf treiben.

Beides merken wir als DJV deutlich: die Notwendigkeit zur immer kleinteiligeren Interessenvertretung und die Flucht aus dem Beruf. Obwohl wir gegensteuern, sinken unsere Mitgliederzahlen um jährlich ein bis zwei Prozent. Das zehrt an der Substanz. Zum Glück wirtschaften wir so, dass die Finanzierung unserer Arbeitskämpfe gesichert bleibt. Aber nachdem wir alle vernünftigen Sparpotenziale ausgeschöpft haben, drohte an anderer Stelle ein dauerhaftes Defizit. Denn unsere Haushaltspläne sind zwar flexibel genug, um kleinere Schwankungen auszugleichen. Wir wirtschaften auskömmlich, immer orientiert an den Mitgliederzahlen. Weil diese eine untere Schwelle erreicht hatten, mussten wir aber handeln.

Auf dem Gewerkschaftstag im April haben die Mitglieder zugestimmt, dass wir im DJV-NRW die Beiträge zum 1. Oktober erhöhen (siehe Beitrag zum Gewerkschaftstag „Wieder in der Spur“ sowie zu den neuen Beiträgen „Es wird teurer – und es bleibt gut“). Darüber informieren wir offen und im Selbstbewusstsein, dass dieser Schritt notwendig ist.

Wir wollen langfristig attraktiv und unseren Preis wert bleiben. Dafür verbessern wir die Zusammenarbeit mit anderen Landesverbänden und investieren in gutes Marketing und Mitgliederwerbung. Wir glänzen weiter mit guten Leistungen und Angeboten für alle, die journalistisch arbeiten, mit Beratung, Veranstaltungen wie dem Journalistentag, mit Seminaren und Workshops und einer exzellenten Rechtsberatung.

Wir tun das, damit der Journalismus – trotz des Wegbrechens der Absatzmöglichkeiten für Freie und des Abbaus redaktioneller Arbeitsplätze – weiterhin eine starke Stimme in NRW hat.||

 

Ein Beitrag aus JOURNAL 3/18, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im Juni 2018.