Lokalfunkpreis verliehen – „Missstände hörbar machen“

15. Dezember 2017, sax

Mehr als 200 Einsendungen von 35 Sendern aus dem NRW-Privatfunk waren in diesem Jahr beim Hörfunkpreis der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) im Rennen. Am 24. November wurden die Preise im Düsseldorfer Hyatt verliehen. Mit dabei der Preis in der Kategorie „Information/Recherche“, den der DJV-NRW zum vierten Mal ausgelobt hat.

Preisträger 2017 ist Max Hanke, Volontär bei Radio Emscher Lippe, für seine kleine Reihe „Unsichtbare Arbeitszeiten – Länger arbeiten, keine Vergütung“. Eine Mitarbeiterin der Einzelhandelskette Penny hatte sich an den Lokalsender gewandt, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen: Überstunden ohne Vergütung. Die Penny-Regionalleitung hat alles abgestritten, die Betroffene sucht sich jetzt eine neue Stelle. Ein Anwalt erklärte in einem weiteren Beitrag, welche Rechte man als Arbeitnehmer hat.

Frank Stach (r.) übergibt den Preis „Information/Recherche“, ausgelobt vom DJV-NRW, an den Preisträger Max Hanke. | Foto: Sascha Fobbe
Frank Stach (r.) übergibt den Preis „Information/Recherche“, ausgelobt vom DJV-NRW, an den Preisträger Max Hanke. | Foto: Sascha Fobbe

Der 26-jährige Hanke hatte bei Einreichung seines Beitrags angegeben, dass er den Beitrag für preiswürdig halte, „weil er Missstände aufdeckt und zeigt, dass es hinter den Kulissen manchmal anders abläuft, als man es von außen erwartet. Unsere Aufgabe als Journalisten ist genau das für unsere Hörer hörbar zu machen, um letztendlich auch ein Umdenken bei den Betroffenen zu bewirken.“ Bei der Preisübergabe würdigte der DJV-NRW-Landesvorsitzende Frank Stach das Engagement der Lokalradios. In Zeiten, in denen Zeitungsredaktionen abgebaut würden, sei ihre Stimme in der lokalen Berichterstattung wichtiger denn je.

Die LfM-Hörfunkpreisverleihung fand zum 26. Mal statt. Die LfM vergibt den Preis als Anerkennung für kreative Programmleistungen im NRW-Privatfunk.

Mit weiteren redaktionellen Preisen wurden ausgezeichnet: Jenni Hansen (Antenne Unna) in der Kategorie „Moderation“, Carmen Schmalfeldt (Radio Leverkusen) in der Kategorie „Morning-Show“, Stefan Haase, David Klomfaß, Sebastian Poullie, Thomas Wagner (Radio Leverkusen) in der Kategorie „Projekte/Serie“, Stephan Kern (Radio Bonn/Rhein-Sieg) in der Kategorie „Unterhaltung“, Robin Hiermer (107.7 Radio Hagen) in der Kategorie „Crossmediale Berichterstattung“ und Stefan Haase (Radio Köln) in der Kategorie „Service/Beratung“. Marco Federhen, Tobias Zabel und Steffen Ziegler (Radio Siegen) erhielten den „Medienethischen Sonderpreis“ der Evangelischen und Katholischen Kirche in NRW, Sabrina Droste (Radio RSG) den „Sozialpreis NRW“ der Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege NRW. Die LfM vergab zudem einen Sonderpreis an das Projektteam der Volontärinnen und Volontäre der Lokalradios und radio NRW für die Berichterstattung zur Bundestagswahl 2017.