MEDIENSZENE NRW

Burda beendet Kooperation mit Stegenwaller

21. Februar 2018, sax

Das Medienhaus Burda (Offenburg) hat seine Kooperation mit dem Verlagshaus Stegenwaller (Essen) für drei Zeitschriftentitel aufgekündigt. Die Titel Viel Spaß, Glücks Revue und Freizeit Aktuell werden ab Juli wieder in Offenburg produziert. Deshalb werden 18 Mitarbeiter der gemeinsamen SEG Stegenwaller Entertainment Group entlassen.

Der DJV-NRW prangert das Verhalten der Verlage an: Erst vor ein paar Wochen hatte Burda seine Schlussredaktion nach Essen verlagert und dafür neue Mitarbeiter eingestellt. Offenbar um Kosten zu sparen, waren auch die vorher getrennten Redaktionen zusammen geführt worden. Nun das plötzliche Aus für die Kooperation.

Mitarbeiter vermuten, dass die Verlage auf diesem Weg teure und ältere Beschäftigte loswerden wollen. So würden auch Kolleginnen und Kollegen entlassen, die nicht hauptsächlich für die drei Titel arbeiten.

In einer gemeinsamen Pressemitteilung von Burda und Stegenwaller heißt es dazu lediglich „Anvisiert ist eine Reintegration der Titel Viel Spaß, Glücks Revue und Freizeit Aktuell in die redaktionelle Produktion bei BurdaLife in Offenburg bis Mitte 2018. Bei der Stegenwaller Entertainment Group in Essen sind davon rund 18 Mitarbeiter betroffen.“ Stegenwaller teilte auf Anfrage mit, dass eine Sozialauswahl erfolgt sei, wollte aber nichts dazu sagen, ob über den ganzen Verlag oder nur innerhalb der SEG. Der DJV-NRW kritisiert, dass keinem der Angestellten angeboten worden ist, mit nach Offenburg zu wechseln. „Die in Essen betroffenen Mitarbeiter der Stegenwaller Entertainment Group werden von der Personalabteilung über 40 offene Stellen im ganzen Konzern beraten“, erklärt Burda auf Anfrage des JOURNALs. Das heißt, sie befinden sich in Konkurrenz mit anderen Bewerbern. Ganz zufällig sind gerade neue Stellen für Grafiker, Redakteure und Bildredakteure für den Standort Offenburg auf der Burda-Homepage veröffentlicht worden. Das passt nicht zum Code of Conduct des Unternehmens, in dem es heißt: „Wir übernehmen Verantwortung für unsere Mitarbeiter“.||

JOURNAL 1/18