1980 wurde das Deutschlandfunk-Hochhaus im Kölner Süden nach rund zehnjähriger Bauzeit eingeweiht, Ende Januar 2024 wurde das Ensemble des Architekten Gerhard Weber aufgrund seiner städtebaulichen und architekturgeschichtlichen Bedeutung unter Denkmalschutz gestellt.
Der 102 Meter hohe Turm war eines der wenigen Hochhäuser, die in den 60er und 70er Jahren in Hängekonstruktion errichtet wurden, und das mit einer hohen gestalterischen Qualität. Als Sitz des Deutschlandfunks errichtet, sollte der markante Neubau die nationale Bedeutung des Senders sichtbar zum Ausdruck bringen. Damit gilt der Bau auch als Zeugnis der Politik- und Mediengeschichte seit den 1960er Jahren.
Der Denkmalschutz umfasst zahlreiche prägnante Elemente und ausgewählte Bereiche des Gebäudekomplexes, darunter die besondere Konstruktion und Anordnung von Hochhaus, Sockel, Quaderbau und Technikturm sowie die Außenfronten und Fassadenelemente. Aber auch der Kammermusiksaal und die angegliederten Studios und Regieräume stehen unter Denkmalschutz.
Im Kammermusiksaal mit seiner ausgezeichneten Akustik finden regelmäßig öffentliche Konzerte statt, auch zahlreiche Musikproduktionen werden hier aufgezeichnet und gesendet.
Bei der Übergabe von Urkunde und Plakette durch die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker verwies Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue auf das 30. Jubiläum von Deutschlandradio, das 1994 aus der Fusion des Deutschlandfunks mit weiteren Sendern aus Ost und West hervorgegangen war. Dass das Kölner Funkhaus gerade jetzt unter Denkmalschutz gestellt werde, freue ihn sehr. Mit Bezug auf das Berliner Funkhaus, das seit 2005 unter Denkmalschutz steht, stellte er fest: „Damit senden wir nun an unseren beiden Standorten aus denkmalgeschützten Gebäuden, in denen Rundfunkgeschichte geschrieben wurde. Mit der fachgerechten Sanierung der Funkhäuser in Köln und Berlin tragen wir dazu bei, dieses Erbe zu erhalten und die Häuser zugleich fit für die Zukunft zu machen.“
Ursprünglich stand direkt neben dem Kölner Funkhaus des Deutschlandfunks ein zweites, noch höheres Ensemble, in dem die Deutsche Welle ebenfalls seit 1980 residierte. Zwischen Studio- und Büroturm stand ein schmaler Aufzugturm von 139 Metern Höhe. Errichtet in Stahlskelettbauweise wurde das Ensemble 2003 wegen hoher Asbestbelastung geräumt. Die Deutsche Welle zog nach Bonn in den Schürmann-Bau. Danach standen die Türme jahrelang leer. Der ursprüngliche Plan einer Sprengung wurde aufgegeben, und die Türme stattdessen Zwischen Mitte 2015 und Anfang 2021 aufwendig rückgebaut.