MEDIENSZENE NRW

Deutschlandradio: Streit um Kabeleinspeisung

20. Februar 2019,

Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia hat die Verbreitung der Deutschlandradio-Programme (Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova) in NRW sowie in Baden-Württemberg und Hessen eingestellt. Digital seien die drei Deutschlandradio-Programme weiterhin verfügbar, Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur darüber hinaus in vielen Regionen auch über UKW.

Hintergrund für die Entscheidung von Unitymedia ist ein Streit um die Einspeiseentgelte. Deutschlandradio soll den Vertrag im vergangenen Sommer gekündigt haben – mit Verweis auf die Kosten. Ein Anschlussvertrag kam offenbar nicht zustande. Der Sender erklärte im Januar, weil Sparsamkeit hohe Priorität habe, schließe er „keine Verträge mit Unternehmen, deren Bedingungen nach unserer Auffassung vor dem Gebot der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit keinen Bestand haben“.

Unitymedia signalisierte nach der Abschaltung Gesprächsbereitschaft.
Gegenüber dem Branchendienst Meedia erklärte ein Sprecher des Senders, dass Unitymedia am 14. Januar einseitig erklärt habe, die Programme von Deutschlandradio zum 22. Januar aus dem Kabelnetz zu entfernen. Der öffentlich-rechtliche Sender bedauere diesen Schritt und prüfe derzeit das weitere Vorgehen. Dazu sei man mit Unitymedia, den Landesmedienanstalten und den Staatskanzleien im Gespräch.

 

Eine Meldung aus JOURNAL 1/19 – dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im Februar 2019.