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Hauptstadtredaktion: Madsack/DuMont-Deal läuft

9. August 2018, red.

Keine Bedenken hat das Bundeskartellamt gegen die geplante redaktionelle Zusammenarbeit von DuMont und Madsack in Berlin. Es hat die Gründung einer gemeinsamen Tochtergesellschaft der beiden Mediengruppen freigegeben: An der RND Berlin GmbH hält das zu Madsack gehörende RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) 75 Prozent, für DuMont bleiben die restlichen 25 Prozent.

Ab Oktober sollen Kölner Stadt-Anzeiger (KStA) und Express sowie die DuMont-Titel in Berlin, Hamburg und Halle den Mantel von der neuen Gemeinschaftsredaktion beziehen (siehe DuMont: Abschied aus der ersten Liga).

Die DuMont Redaktionsgesellschaft in Berlin wird aufgelöst. Ende Juli haben die Beschäftigten ihre Kündigung erhalten. Wie der Beitriebsrat der Berliner DuMont-Redaktionen an die Kolleginnen und Kollegen schreibt, sind 16 Redakteurinnen und Redakteure betroffen, für einige von ihnen komme „das Aus nach zehn, nach 15 oder nach mehr als 25 Jahren“.

Eine Möglichkeit der Weiterbeschäftigung in anderen Redaktionen und Teams gebe es nicht, habe das Haus dem mitgeteilt. Eine solche Feststellung spricht nach Überzeugung des Betriebsrats „der Wirklichkeit Hohn […].Umgekehrt ist es richtig: Es gibt kein Team in diesem Haus, das keine Verstärkung nötig hätte, nicht selten sogar bitter nötig. Überall fehlt uns Personal für guten Journalismus.“

Deutlich kritisieren die Betriebsräte den Umgang mit den betroffenen Kolleginnen und Kollegen und am „harten Personalabbau mit vagen Versprechungen auf einige neue Jobs bei einem bisherigen Konkurrenten“. Weiter heißt es: „Die Kündigung in der Hand, weiß immer noch niemand, ob er oder sie übernommen wird von Madsack. Klar ist nur, dass es nicht alle sein werden, denn es wird höchstens zehn Stellen geben.“||

 

Ein Beitrag aus JOURNAL 4/18, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im August 2018.