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Ungewisse Zukunft für den Coolibri

30. Juli 2020,

Wie geht es mit dem Coolibri weiter? Das 1983 gegründete Veranstaltungsmagazin mit Sitz in Dortmund wird monatlich kostenlos im Ruhrgebiet, im nördlichen Rheinland und im Bergischen Land verteilt. Es galt einmal als das auflagenstärkste und meistgelesene Stadtmagazin Deutschlands. Seit 2013 ist die Coolibri Media GmbH & Co. KG eine hundertprozentige Tochter von Lensing Media in Dortmund (unter anderem Ruhr Nachrichten).

Seit Juli befindet sich die Coolibri Media GmbH & Co. KG in Liquidation. Bereits Ende Juni hatten die Ruhrbarone über die Schieflage berichtet. Sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Coolibri und des Restaurantführers „Ruhrgebiet geht aus“ seien entlassen worden, hieß es dort.

Das Magazin ist nach Aussage der Geschäftsführung durch wegbrechende Werbeerlöse auf Grund gelaufen, wie der DJV-NRW auf Nachfrage erfuhr. Die Coronapandemie habe „den Eventsektor in Nordrhein-Westfalen auf unabsehbare Zeit lahmgelegt und damit den Werbeerlösen unserer Magazine die Basis nahezu vollständig entzogen“, erklärte Coolibri-Geschäftsführerin Ann-Kristin Born.

Die Geschäftsführerin sicherte zu, das Unternehmen werde allen laufenden Verpflichtungen nachkommen, also auch Verträge mit Werbekunden erfüllen. Das August-Heft werde wie zuvor schon in der Coronaphase als ePaper produziert.

Über die Zahl der Betroffenen wollte Coolibri Media nichts sagen. Da es um „persönliche Vertragssituationen und laufende Entwicklungen“ gehe, wolle man erst im Nachgang und mit Einverständnis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Auskunft geben, erklärte Born schriftlich. Nach Bekanntwerden der Schwierigkeiten appellierte der DJV-NRW eindringlich an Lensing Media, die Beschäftigten nicht ins Bergfreie fallen zu lassen, sondern ihnen eine Perspektive an anderer Stelle zu bieten, um den Verlust der Arbeitsplätze abzuwenden. Wie es mit dem Coolibri weitergeht, ist bislang offen: Eine finale Entscheidung zum Fortbestand der Marken ist in den kommenden Wochen zu erwarten, hieß es dazu./

Eine Meldung aus JOURNAL 4/20, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im August 2020.