Was hat den DJV-Bundesverband veranlasst, X zu verlassen? Das erklärt seine Pressesprecherin Gina Schad.

JOURNAL: Kurz zusammengefasst: Warum ist der DJV nicht mehr auf X?
Gina Schad: Die Übernahme von X durch Elon Musk und die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten hat bei uns dazu geführt, dass wir dort nicht mehr mit gutem Gewissen bleiben konnten. Wir haben auch eine Vorbildfunktion und wollten zeigen, dass es Alternativen zu X gibt. Wir haben auf Bluesky bereits viele Follower gewonnen.
JOURNAL: Warum haben Sie dazu eine Pressemeldung geschrieben?
Schad: Wir wollten damit einen Impuls setzen: Folgt uns.
Gleichzeitig wollten wir unsere Followerinnen und Follower darüber informieren, wo sie uns jetzt finden können – nämlich bei Bluesky.
JOURNAL: Warum bleiben Sie auf den Plattformen des Meta-Konzerns?
Schad: Wir beobachten sehr genau, was dort passiert. Eine Garantie für die Zukunft gibt es nicht, auch nicht auf Bluesky. Vielleicht müssen wir uns davon verabschieden, wie bisher über Jahrzehnte auf einem sozialen Netzwerk aktiv zu sein. Möglicherweise müssen wir alle uns an den Gedanken gewöhnen, dass wir künftig öfter und schneller unsere Kanäle wechseln.
JOURNAL: Was raten Sie Kolleginnen und Kollegen, die ihre Geschäftsmodelle auf soziale Netzwerke setzen?
Schad: Ich würde nicht meine gesamte wirtschaftliche Existenz auf ein soziales Netzwerk setzen. Mir ist aber klar, dass der Wechsel zu einem anderen sozialen Netzwerk nur mit viel Arbeit und Zeitaufwand möglich ist.
Das Interview ist gehört zum Beitrag „Die richtigen Kanäle finden“.
Ein Beitrag aus JOURNAL 1/25, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im April 2025.