Die Deutsche Welle (DW) hat eine neue Intendantin. Mit Barbara Massing steht erstmals eine Frau an der Spitze des Auslandssenders. Der DW-Rundfunkrat wählte die Volljuristin und bisherige Verwaltungsdirektorin am 20. Juni im ersten Wahlgang zur neuen Intendantin. Sie tritt am 1. Oktober 2025 die Nachfolge von Peter Limbourg an, der nach zwei Amtszeiten nicht erneut kandidierte.

Zur Deutschen Welle kam Barbara Massing 2006 als Referentin in der Distribution und baute anschließend sechs Jahre lang in leitender Position die Unternehmensstrategie auf. Seit 2014 gehörte sie als Verwaltungsdirektorin zur DW-Geschäftsleitung.
Eine siebenköpfige Findungskommission hatte im Auftrag des Rundfunkrats nach einer öffentlichen Stellenausschreibung die Bewerbungen gesichtet und Gespräche mit Bewerberinnen und Bewerbern geführt. Die Empfehlung, dem Rundfunkrat Barbara Massing als einzige Kandidatin vorzuschlagen, hatte die Findungskommission einstimmig getroffen.
Der Wahltermin im Juni war der zweite Anlauf: Ursprünglich sollte der DW-Rundfunkrat am 7. Mai abstimmen, am Tag nach der Kanzlerwahl. Mit Rücksicht auf die Rundfunkratsmitglieder aus der Politik wurde die Wahl verschoben.
Im Vorfeld der Wahl hatte es Kritik am intransparenten Verfahren gegeben sowie Gerüchte, ein Politiker könne den Posten übernehmen. Dass weder die potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten noch die Auswahlkriterien bekannt seien, passe nicht zum Auftrag eines öffentlich-rechtlichen Senders, der mit Steuergeldern finanziert werde“, hatte auch der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster bemängelt. Nachdem der Vorschlag bekannt war, zeigte sich Beuster erleichtert, dass „die Findungskommission fachliche Kriterien über parteipolitische Interessen gestellt hat“. Er verband die Hoffnung auf die erfolgreiche Wahl mit dem Hinweis, Barbara Massing sei „eine Kämpferin für das Haus“./
Eine Meldung aus JOURNAL 2/25, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im Juli 2025.