Der größte Fehler in Sachen Altersvorsorge? „Dass viele Menschen allein auf das System der gesetzlichen Rente vertrauen“, findet Dirk Schwane. „Dabei wird die bei den meisten nicht reichen, um einen auskömmlichen Lebensstandard zu sichern.“

Der Fachanwalt für Arbeits- und Versicherungsrecht ist auf Versorgungsfragen spezialisiert. Im Seminar des DJV-NRW wird er einen Überblick über die gesetzliche Rentenversicherung geben, Details zu Rentenarten, Zugangswegen und Wartezeiten erklären und auch auf Künstlersozialversicherung und Presseversorgungswerk eingehen.
Das Stichwort Versorgungslücke kennt man natürlich (siehe auch JOURNAL 3/24: „Besser spät als nie“). Für Schwane ist klar: „Eine Zusatzabsicherung wird immer wichtiger. Aber zugleich ist bei Versicherungsprodukten schwieriger abzuschätzen, wie die Verzinsung sein wird.“ Sein Tipp: „Wichtig ist unter anderem zu schauen, ob der Rentenfaktor garantiert ist.“
Eine private Absicherung empfiehlt Schwane auch für den Fall der Berufsunfähigkeit. „Das ist über die Rentenversicherung unzureichend abgedeckt.“
Versicherungsverlauf prüfen
Aber auch die gesetzliche Rente selbst lohnt einen genauen Blick. So rät Schwane dringend, über die Jahre regelmäßig den eigenen Versicherungsverlauf zu kontrollieren, den die Rentenkasse schickt. Ist wirklich alles erfasst, das für die Rente zählt? Dazu gehören zum Beispiel Zeiten der Ausbildung und der Kindererziehung. Es ist mehr als ärgerlich, wenn man nach Renteneintritt feststellt, dass solche Zeiten fehlen, denn das schmälert die monatliche Auszahlung. „Wenn die Rentenversicherung den Bescheid erstellt hat und die Einspruchsfrist verstrichen ist, lässt sich daran nichts mehr ändern“, warnt Schwane. Deswegen sei es empfehlenswert, schon vorher eine Kontenklärung mit der Rentenversicherung zu machen.
Seminar zu Rente und Altersversorgung
Datum: 29.10.2025
Zeit: 09:30–13:30 Uhr
Hier geht es zur Anmeldung (nur noch Warteliste).
Besonders wichtig ist die Kontrolle des Versicherungsverlaufs für Freie, die unstetig beschäftigt sind. Sie müssen prüfen, ob der Arbeitgeber alle Zeiten an die Rentenversicherung gemeldet hat. Nicht nur für diese Personengruppe lohnt die Überlegung, ob man eventuelle Lücken im Beitragsverlauf nachträglich auffüllt. Es ist auch möglich, Zeiträume mit geringen Einzahlungen aufzustocken. Das geht bis zur Beitragsbemessungsgrenze.
„Sinnvollerweise gehen Sie allerdings vorher zum Arzt“, rät der Anwalt. So könne man besser entscheiden, ob man die eingezahlte Summe durch die erhöhte Rente auch wieder rausbekomme.||
Ein Beitrag aus JOURNAL 2/25, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im Juli 2025.