TARIFE |

Dreimal Tarifflucht

12. April 2024, red.

Neben den Tarifverhandlungen beschäftigt sich der DJV-NRW gerade mit drei Fällen von Tarifflucht.

Funke

Funke war nach dem Ausstieg aus dem Verlegerverband Ende 2023 nicht bereit, sich freiwillig weiter am Tarif zu orientieren. Neueinstellungen erfolgen in einer tariflosen Gesellschaft. In den vergangenen Monaten stand der DJV-NRW im engen persönlichen Kontakt zu den Funke-Redaktionen in NRW. Das Ergebnis: Bei Versammlungen Ende Januar und Anfang März haben die Beschäftigten bei der Westfalenpost sowie bei WAZ, NRZ und Funke Medien den Gewerkschaften den Auftrag gegeben, den Arbeitgeber zu Tarifverhandlungen aufzufordern. Nachdem die Mitglieder im März ihre Tarifkommissionen gewählt haben, werden sie nun ihre Forderungen aufstellen und dem Arbeitgeber übermitteln.

Mehr Infos auf der Aktionsseite Funke: xxxx

Radio NRW

So weit ist die Belegschaft bei Radio NRW noch nicht, aber die Unzufriedenheit wächst – spätestens seit das Unternehmen Ende 2023 den Ausstieg aus dem Tarif verkündet hat. Das Management plant, künftig „nach Leistung“ zu zahlen, und will die Höhe der Vergütung dabei wohl erheblich absenken. Der DJV ist auch hier im Gespräch mit den Beschäftigten. Kurz vor Drucklegung wurde zudem bekannt, dass die Geschäftsleitung hier Stellenabbau in noch unbekanntem Umfang plant. Sobald mehr bekannt ist, wird das JOURNAL online berichten.

Mehr Infos auf der Aktionsseite Radio NRW:

Lippische Landeszeitung

Tarifflüchtig ist seit Neuestem auch die Lippische Landes-Zeitung (LZ): Der Arbeitgeber ist am 15. März in eine tariflose Mitgliedschaft im Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) gewechselt und hat damit die Tarifbindung verlassen. Wie in allen solchen Fällen gilt der Tarifvertrag während der Laufzeit für bestehende Arbeitsverhältnisse fort. Auch danach wirkt ein Tarifvertrag für Beschäftigte mit Altverträgen nach, so lange sie keinen neuen Vertrag unterschreiben. Neueinstellungen erfolgen aber ab sofort zu außertariflichen Konditionen. Der DJV berät die Mitglieder bei der LZ zum weiteren Vorgehen.||