Ein Angebot für alle Menschen in Deutschland zu machen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern: Das gehört zum gesetzlichen Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der durch den Beitrag gemeinschaftlich von den Bürgerinnen und Bürgern finanziert wird. Eine aktuelle Studie von ARD, ZDF und Deutschlandradio zeigt, dass 82 Prozent der Befragten genau das auch tatsächlich vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk erwarten. Danach erreichen öffentlich-rechtliche Medien fast alle Menschen in Deutschland unabhängig vom Alter – der Anteil des Stammpublikums ist allerdings umso höher, je älter die Befragten sind.
Präsentiert wurde die repräsentative Zusammenhaltsstudie, die das Leibniz-Institut für Medienforschung, das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Mindline Media gemeinsam mit ARD, ZDF und Deutschlandradio im Frühjahr 2025 durchgeführt haben, im September.
Danach sind rund drei Viertel der Menschen in Deutschland in Sorge, dass die Gesellschaft auseinanderfällt. Bei der Frage nach Institutionen, die einen Beitrag zum Zusammenhalt im Land leisteten, landeten ARD, ZDF und Deutschlandradio auf Platz vier – hinter Sportvereinen, Wissenschaft und Bundesverfassungsgericht.
Insgesamt wurden die zusammenhaltbezogenen Leistungen gut bewertet. 83 Prozent fanden beispielsweise, dass die Öffentlich-Rechtlichen dazu beitragen, „dass unterschiedliche Gruppen unserer Gesellschaft miteinander ins Gespräch kommen“, 80 Prozent sahen es als gegeben, dass sie „die Vielfalt möglicher Meinungen, Lebensweisen und Gemeinschaften in unserer Gesellschaft abbilden“. 54 Prozent erklärten, dass die Sender das Verständnis für andere Menschen förderten, 59 Prozent gaben an, dass ARD, ZDF und Deutschlandradio sich an alle Menschen in Deutschland richteten.
Verbesserungsbedarf sehen die Befragten allerdings bei der Dialogbereitschaft von ARD, ZDF und Deutschlandradio. Danach bestätigten nur 44 Prozent von 1 351 Befragten, dass die öffentlich-rechtlichen Sender ihren Nutzenden Gelegenheit geben, ihre Meinung zum Programm zu sagen.
Entgegen der Vermutung, dass junge Menschen öffentlich-rechtliche Medien gar nicht wahrnehmen, beurteilten die 14- bis 24-Jährigen viele Leistungen von ARD, ZDF und Deutschlandradio positiv. So sehen etwa 79 Prozent von ihnen Themen behandelt, die für die Gesellschaft wichtig sind. 68 Prozent vertraten die Auffassung, dass die Sender zu Gesprächen in der Familie oder mit Freunden anregten./
Eine Meldung aus JOURNAL 3/25, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im September 2025.