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25 Jahre Domradio – raus aus der Nische

8. Oktober 2025, cbl

Seit 25 Jahren sendet das Domradio von Köln aus, überträgt – inzwischen als Multimediaportal domradio.de– katholische Gottesdienste und Messen und befasst sich in Nachrichten, Interviews und weiteren Beiträgen mit Glaubens- und Kirchenthemen, aber auch mit sozialen und ethischen Fragen. Gefeiert wurde das Jubiläum mit einem Gottesdienst unter der Leitung von Erzbischof Rainer Maria Woelki im Kölner Dom.

Gratulationen kamen unter anderem von Papst Leo XIV., der Grüße ausrichten ließ, von Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundestagpräsidentin Julia Klöckner.

In seiner Rede während des Festaktes am 29. August beschrieb Chefredakteur Renardo Schlegelmilch
die journalistische Haltung des Multimediaportals domradio.de: „Wir wollen als journalistische Marke für differenzierte und belastbare, eben glaubwürdige, Fakten stehen. Kein Getuschel aus der Gemelli-Klinik und keine Vermutung, wer neuer Papst wird. Damit verzichten wir vielleicht kurzfristig auf zwei oder drei Klicks, sind aber mittel- und langfristig eine Marke, der vertraut und geglaubt wird.“

In Zeiten von Polarisierung und Filterblasen wolle domradio.de konstruktiv berichten. So könne man Vertrauen schaffen, statt es zu untergraben. Damit sei domradio.de zu einer national wie international anerkannten Medienmarke geworden, die die katholische Stimme in Politik und Gesellschaft hörbar mache – „professionell, verlässlich und mit Haltung“.

Im Sommer 2024 hatte es Diskussionen um das Domradio gegeben. Anlass waren die Neustrukturierung als gGmbH und der vorzeitige Ruhestand des langjährige Chefredakteur Brüggenjürgen. Der Programmbeirat hatte öffentlich die Befürchtung geäußert, dass Kardinal Woelki seinen Einfluss auf den Sender stärken wollte. Das Erzbistum hatte das zurückgewiesen.

Nun zeichnet sich eine etwas andere inhaltliche Ausrichtung ab, aber anders als befürchtet: Denn die Redaktion will sich im kommenden Jahr neu aufstellen, um eine jüngere und breitere Zielgruppe zu erreichen, nicht nur das „katholische Kernpublikum“, erklärte Schlegelmilch anlässlich des Jubiläums im Gespräch mit dem Bonner General-Anzeiger. Studien zeigten, dass „Jugendliche und junge Erwachsene eine Offenheit für Spiritualität und Glauben haben“.

Steigen soll zudem die technische Reichweite, auf bis zu sieben Millionen Menschen. Denn das Radioprogramm des Kölner Senders wird in Zukunft in zwei Regionen Nordrhein-Westfalens – in Köln-Bonn-Aachen und Düsseldorf-Leverkusen-Wuppertal – auch über DAB+ verbreitet. /