Im November ging mit der diesjährigen 42. Duisburger Filmwoche eine Ära zuende: Werner Ružička, der das Festival des deutschsprachigen Dokumentarfilms seit 1985 leitete und es maßgeblich geprägt hat, nahm seinen Abschied. Mehr als 30 Jahre war er Gastgeber, Diskussionsleiter und Diskursstifter in einer Person. Dokumentiert ist seine Rolle in den Protokollen der Filmwoche, in denen seit 1979 und bis heute die Diskussionen auf der Filmwoche zusammengefasst werden (abrufbar unter www.protokult.de). Für seine Verdienste um die dokumentarische Filmkultur in Deutschland hatte der 70-Jährige bei der Berlinale den Ehrenpreis der deutschen Filmkritik erhalten.
Wer das Festival künftig leiten soll, steht noch nicht fest, auch wenn wohl schon länger der Name einer möglichen Nachfolgerin kursiert. Das führt zu Irritationen, weil lange bekannt war, dass dies für Ružička das letzte Festival in Leitungsfunktion sein würde. Medienberichten zufolge besteht zwischen den Hauptfinanziers der Filmwoche – dem Land NRW und der Stadt Duisburg – noch keine Einigkeit, wie es weitergeht.
In diesem Jahr wurden in Duisburg folgende Dokumentationen ausgezeichnet: „Kulenkampfs Schuhe“ von Regina Schilling (3sat-Dokumentarfilmpreis), „Barstow California“ von Rainer Komers (Arte-Dokumentarfilmpreis), „Der Funktionär“ von Andreas Goldstein (Förderpreis der Stadt Duisburg), „Aggregat“ von Marie Wilke („Carte Blanche“ – Nachwuchspreis des Landes NRW) und „Seestück“ von Volker Koepp (Publikumspreis der Rheinischen Post).||
Eine Meldung aus JOURNAL 6/18 – dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im Dezember 2018.