Nordrhein-Westfalen ist weiter der führende TV-Produktionsstandort in Deutschland und konnte seine Bewegtbildproduktion 2020 trotz der Pandemie sogar steigern, während andere Standorte zurückfielen. Das zeigt die Studie „Film- und Fernsehproduktion in Nordrhein-Westfalen im Vergleich zu anderen Bundesländern 2019 und 2020“, die im Auftrag der NRW-Staatskanzlei
erstellt wurde. Demnach trug NRW 2020 mit 46 Prozent zu den 720 000 deutschlandweit produzierten Programmminuten bei. Mit Abstand folgten Bayern (22 Prozent) und Berlin (zwölf Prozent). Die Untersuchung schließt Streamingplattformen und öffentlich-rechtliche Mediatheken ein.
Insgesamt ist das Volumen der Fernsehminuten allerdings kontinuierlich gesunken, 2019 lag es bei 746 000 Minuten, 2018 sogar bei 771 000 Minuten. Während die Bereiche Fiktion sowie Information/Doku nahezu stagnierten, steigerte sich – vermutlich aufgrund veränderter Sehgewohnheiten während der Pandemie – die Programmminuten der Video-on-Demand-Produktionen, und auch der Entertainment-Bereich mit TV-Shows, Comedy-Formaten und Soaps legte zu. In beiden Bereichen ist NRW besonders stark.
NRW-Medienstaatssekretär Nathanael Liminski (CDU) verwies bei der Vorstellung der Studie darauf, dass die Landesregierung die Fördermittel für die Film- und Medienbranche seit 2017 deutlich erhöht habe. Dies zahle sich nun aus.
Erstellt wurde die Untersuchung vom Beratungsunternehmen Goldmedia in Zusammenarbeit mit der Hamburg Media School. Die Vorläuferstudien wurden seit 1998 vom Formatt-Instituts in Dortmund durchgeführt./
Eine Meldung aus JOURNAL 2/22, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im Juni 2022.