Auf dem Verbandstag hat der Fachausschuss (FA) Zukunft, der vor allem die Interessen der jungen Kolleginnen und Kollegen vertritt, ein Ideenpapier vorgestellt, wie sich der DJV neu aufstellen müsse, um für die Zukunft gewappnet zu sein. Das JOURNAL hat mit dem FA-Vorsitzenden Maurizio Gemmer über das Vorhaben gesprochen.
Maurizio Gemmer ist Mitglied im DJV Hessen, lebt und arbeitet aber in NRW. Seit die Mitglieder der verkleinerten Fachausschüsse nach dem neuen Besetzungsverfahren benannt wurden, hatte der Landesverband NRW kein Mitglied im FA Zukunft. In der Sitzung vor dem Verbandstag in Dresden hat der Bundesgesamtvorstand Oskar Vitlif aus Köln in den Fachausschuss gewählt.
JOURNAL: Warum hat der Fachausschuss Zukunft dieses Papier erstellt?
Maurizio Gemmer: Auch wir haben uns beim letzten Verbandstag beschwert, dass alles so behäbig und schwierig ist. Nachdem wir uns unbenannt hatten von FA Junge in FA Zukunft kam uns die Idee, ein Konzept zu entwickeln, um den DJV zu erneuern. Dem Fachausschuss ist wichtig, dass der DJV endlich eine Strukturreform durchführt. Das ist dringend nötig.
JOURNAL: Wieso gehörte das Ergebnis Eurer Überlegungen nicht zum Antragspaket?
Gemmer: Wir haben das Papier im September im Bundesgesamtvorstand vorgestellt und dort auch besprochen. Wir wollten es der Basis aber unbedingt als Ganzes beim Verbandstag vorstellen. Dort darüber zu diskutieren hätte zeitlich nicht gepasst. Aber so war wenigstens der Aha-Effekt groß.
Außerdem gibt es Punkte, die der Verbandstag gar nicht entscheiden kann, weil das Sache der Landesverbände ist. Aber da laufen ja auch schon Gespräche, zum Beispiel über eine einheitliche Mitgliederdatenbank oder einheitliche Mitgliedsbeiträge.
JOURNAL: Wie waren die Reaktionen beim Verbandstag?
Gemmer: Viele sind auf uns zugekommen, besonders die Jüngeren unter 40 fanden die Initiative klasse. Sie wollen die Ideen in ihre Regionalverbände und Ortsvereine tragen und dort diskutieren. Die Älteren fanden es im Prinzip auch gut, waren aber nicht mit allem einverstanden. Wir hatten aber auch nicht den Anspruch, dass alle alles gut finden.
JOURNAL: Wie geht es jetzt weiter?
Gemmer: Viele haben uns signalisiert, dass sie mit ihren Mitgliedern vor Ort über das Papier sprechen wollen. Dann soll es ja die Zukunftswerkstatt geben. Bei der machen hoffentlich auch viele von der Basis mit, die nicht beim Verbandstag waren, die Diskussion aber über Facebook und Twitter verfolgt haben. Wie die Zukunftswerkstatt dann genau aussieht, wissen wir noch nicht, es könnten Diskussionsveranstaltungen oder Workshops sein. Dazu müssen aber auch erst finanzielle Fragen geklärt werden wie das Budget für die Veranstaltung.||
Ein Beitrag aus JOURNAL 6/18 – dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im Dezember 2018.