Stühlerücken im Aufsichtsrat der Funke Mediengruppe: Mit einer anstehenden Neustrukturierung soll auch ein Generationswechsel einhergehen. Petra Grotkamp hat ihre Gesellschaftsanteile an ihre drei Kinder Niklas Jakob Wilcke, Julia Becker und Nora Marx übertragen. Den Vorsitz will sie zum 1. Januar 2018 an ihre Tochter Julia Becker abgeben, selbst aber einen Sitz im Aufsichtsrat behalten.
Julia Becker erklärte gegenüber dem Mediendienst kress, dass sie künftig verstärkt Allianzen mit anderen Medienunternehmen suchen will (siehe auch Seite 19: „Funke und DuMont: Keine Kooperation in Berlin“). Es sei „völlig falsches Konkurrenzdenken“, dass ihr Vater, der frühere Geschäftsführer Günther Grotkamp, nie auf die Idee gekommen sei, „zu den Bauers zu gehen oder den Springers“.
Für Irritationen sorgen Medienberichte, nach denen Lambert Lensing-Wolff, persönlich haftender Gesellschafter des Medienhauses Lensing, künftig dem Funke-Aufsichtsrat angehören wird. Er soll einen der beiden freiwerdenden Sitze der Familie Schubries übernehmen. Für den zweiten Sitz ist Christian Eigen vorgesehen, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Medion AG. Klaus Schubries, bisher stellvertretender Vorsitzender, zieht sich Ende 2017 zurück, bleibt aber Geschäftsführer der Familienholding seiner Frau, der Verlegerin Renate Schubries.
Aus dem Aufsichtrat bereits ausgeschieden ist Stephan Holthoff-Pförtner, der zu seinem Antritt als NRW-Landesminister alle Funktionen bei der Funke Mediengruppe niedergelegt hatte (siehe Meldung Online-JOURNAL 4/17). Holthoff-Pförtner hat Sitze und Stimmen in die Hände seines Adoptivsohns Georg Scheid gelegt, der seit längerem im Aufsichtsrat sitzt und zum Jahrewechsel die Position des stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden übernimmt. Holthoff-Pförtner bleibt Gesellschafter der Funke-Gruppe.
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