Wie geht es weiter mit Funke und dem Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV)? Bleibt die Mediengruppe bei ihrem Entschluss, den Verband zum Jahresende zu verlassen? Das fragen sich nicht nur die Beschäftigten der Mediengruppe mit Sitz in Essen, seit BDZV-Präsident Mathias Döpfner Ende Mai seinen Rückzug aus dem Amt für den Herbst angekündigt hat. Er wolle sein Amt „in geordneter Weise in neue Hände, vorzugsweise auch in neue Strukturen übergeben“.
Eine neue Verbandsspitze und vielleicht auch schon neue Strukturen: Damit könnten die Karten tatsächlich neu gemischt sein. Denn beides hatte die Funke-Gruppe gefordert: den Rücktritt von Präsident und Springer-Chef Döpfner und eine Verbandsreform. Die Ankündigung zum geplanten Ausstieg wurde unter anderem mit Zweifeln an der „Veränderungsbereitschaft des geschäftsführenden Präsidiums“ begründet (siehe „Verbandsquerelen und Kritik“, JOURNAL 1/22).
Der BDZV würde im Falle des Austritts ein gewichtiges Mitglied verlieren. Für die Beschäftigten wäre unter anderem die Frage nach der künftigen Tarifbindung ungeklärt. Auf ein entsprechendes Gesprächsangebot war Funke bis zur Drucklegung des JOURNALs nicht eingegangen.
Wenn das Medienhaus tatsächlich zum Jahresende aussteigen will, wie im April verkündet, müsste die formelle Kündigung bis Ende Juni beim BDZV vorliegen. Spätestens dann wird man mehr darüber hören/
Eine Meldung aus JOURNAL 2/22, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im Juni 2022.