Angesichts der historisch niedrigen Zinsen hat das Presseversorgungswerk die Deklaration für 2020 zurückgefahren. Das hat die Vertreterversammlung der Versicherten als zuständiges Gremium beschlossen. Danach werden der Klassik-Police 2020 insgesamt 3,4 Prozent gutgeschrieben, der Variante Perspektive (ohne gesetzliche Garantieverzinsung) insgesamt 3,7 Prozent Rendite. Das setzt sich zusammen aus einer laufenden Verzinsung von 2,7 Prozent, einem Schlussüberschuss von 0,6 Prozent (Perspektive: 0,8 Prozent) und einer Beteiligung an den Bewertungsreserven von 0,1 Prozent (Perspektive: 0,2 Prozent). Die laufenden Renten werden um 3,2 Prozent erhöht, 2019 hatte die Erhöhung noch 3,5 Prozent betragen. Die nach wie vor hervorragende Stellung der Presseversorgung zeigt sich darin, dass die Verzinsung der Policen aller deutschen Lebensversicherer von bisher 2,46 Prozent 2020 auf 2,3 Prozent fällt.
Die Rendite von zehnjährigen Bundesanleihen hat sich binnen Jahresfrist aus dem (noch) positiven in den negativen Bereich gedreht und macht -0,57 Prozent aus. Deshalb fordert die Deutsche Aktuarvereinigung, den aktuellen Garantiezins von 0,9 auf 0,5 Prozent zu senken. Die Absenkung des Garantiezinses gilt aber nur für Neuabschlüssse. Auch das Presseversorgungswerk hat noch einen hohen Bestand älterer Lebensversicherungen, insgesamt mit einer durchschnittlichen Garantieverzinsung von 3,24 Prozent. Eine Linie, die nur langsam abschmilzt, wenn alte Versicherungen mit einer hohen Garantieverzinsung (damals noch vier Prozent) fällig werden. Um die Garantien erfüllen zu können, hat das Presseversorgungswerk – wie die anderen Lebensversicherer auch – bereits seit Jahren eine entsprechende Zinszusatzreserve gebildet./
Eine Meldung aus JOURNAL 1/20, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im Februar 2020.