Mit einer zweiwöchigen Plakataktion vor dem WAZ-Mutterhaus in Essen hat der DJV-NRW im Dezember gegen die Entlassung von 24 Beschäftigten des Fotopools der Funke Mediengruppe protestiert. An prominenter Stelle vor dem Eingang in der Friedrichstraße platzierte der Landesverband in zwei auffälligen Werbekästen große Plakate mit der Aufschrift, die die fragwürdige Firmenpolitik zusammenfasste: „Kein Funke Anstand: Firmen dichtmachen und alle rauswerfen, neue Firmen gründen und nur einige übernehmen: Verantwortung geht anders!“
Medial flankiert wurde der Plakat-Protest von einem Youtube-Video, das der Fachausschuss Betriebsräte und Tageszeitungen produziert hatte. Nach einer Idee von Karlheinz Stannies zeigte er in Form eines kleinen Kasperletheaters, mit welch unfairen Methoden die Funke Mediengruppe und andere Verleger regelmäßig ihre Beschäftigten behandeln, um noch mehr Gewinn aus ihren Geschäften zu ziehen.
Zum Auftakt der Plakatierung am 13. Dezember hielten Kolleginnen und Kollegen in strömendem Regen und bei heftigem Sturm eine kurze Mahnwache vor der WAZ-Zentrale und setzten so ein Zeichen der Solidarität mit den Funke-Fotografen. Daran beteiligten sich auch Mitglieder der Redaktionsbetriebsräte-AG der Funke Medien AG, die sich an diesem Tag im Mutterhaus zu einer turnusgemäßen monatlichen Versammlung getroffen hatten, darunter die stellvertretende DJV-NRW-Vorsitzende Barbara Merten-Kemper.
Geschäftsführer Volkmar Kah war ebenfalls vor Ort: „Wir vom DJV finden die Art und Weise, wie Funke hier mit langjährigen Beschäftigten umgeht, höchst unanständig“, betonte er während der Mahnwache. „Leider hat das Verlagshaus in der Geringschätzung seiner Beschäftigten ja schon eine gewisse Tradition entwickelt. Das muss sich dringend ändern!“ Der DJV-NRW stehe den betroffenen Fotografen weiter mit Rat und Tat zur Seite, unterstrich Kah.
Der bisherige Funke-Fotopool wurde zum Jahresende 2017 geschlossen und durch die neu gegründete Funke Foto Services GmbH ersetzt. Elf der 24 Beschäftigten hatte der Verlag zuvor angeboten, bei der neu gegründeten GmbH anzufangen – zu schlechteren Konditionen als bisher. Die übrigen Fotografen mussten sich in Konkurrenz zu externen Bewerbungen um die restlichen vier Stellen durchsetzen. Neun Kollegen verloren den Job.||
JOURNAL 1/18