Zur ersten Gehaltstarif-Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im NRW-Lokalfunk kam die Arbeitgeberseite am 8. Mai ohne Angebot, dafür mit der Forderung nach einer Zweiklassengesellschaft bei der Bezahlung: Nur wenn die Gewerkschaft bereit sei, für finanziell schwächere Sender geringere Gehaltserhöhungen oder Abstriche bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld hinzunehmen, würde man ein Verhandlungsangebot machen, das „nicht am unteren Ende“ liegen würde. Was das genau bedeuten würde, wollten die Arbeitgeber nicht mitteilen.
Dabei ist klar: Die Beschäftigten erwarten nach Jahren des Zurücksteckens und angesichts der Inflation der vergangenen Jahre eine ordentliche Gehaltserhöhung. Das hatten Umfragen im Vorfeld der Verhandlungen gezeigt. Der DJV-NRW tritt deshalb mit einer Forderung von 12 Prozent bei einer einjährigen Laufzeit sowie einer angemessenen Inflationsausgleichsprämie an. „Wir sehen die allgemein wirtschaftlich schwierige Situation im Rundfunkbereich“, erklärte DJV-NRW-Geschäftsführer Volkmar Kah. „Aber wir sehen auch, dass immer mehr Beschäftigte die Lokalfunksender verlassen, weil sie keine Perspektive sehen und in anderen Bereichen deutlich mehr verdienen.“ Die Termine für die nächste Verhandlungsrunde werden noch zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite abgestimmt./
Eine Meldung aus JOURNAL 2-24, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im Juni 2024.