MEDIENSZENE NRW

Verbesserungspotenzial bei WDR-Talkshows

15. Dezember 2017, DJV-NRW

Der WDR-Rundfunkrat bekräftigt seine schon 2012 und 2015 geäußerte Kritik an den Talkshows, die der Landessender im Ersten verantwortet. Das geht aus einer Mitteilung des Aufsichtsgremiums hervor. Danach sieht der Programmausschuss Verbesserungspotenzial unter anderem bei Themen- und Gästeauswahl sowie bei den Moderationsleistungen. Bemängelt wird unter anderem, dass die Formate „Hart aber fair“ und „Maischberger“ nach wie vor zu häufig auf populistische Reizthemen setzten. Außerdem stünden zu selten Frauen und jüngere Menschen auf der Gästeliste.

Der Programmausschuss kritisiert in seiner Stellungnahme „alarmistische Zuspitzungen“ auf „negative Erwartungen, Beunruhigung und Angst“ in Sendungstiteln und Moderationen. Dadurch würden Populismus und Vereinfachung gefördert, was zulasten von Hintergrundinformation gehe. Gesprächspartner sollten danach ausgewählt werden, dass sie „sachlich und kompetent argumentieren sowie differenzierte Positionen vertreten können“, forderte der Programmausschuss.

Von Frank Plasberg und Sandra Maischberger erwartet das Gremium, dass sie als Moderatoren „einen respektvollen Umgang zwischen den Teilnehmern gewährleisten“. Verbesserungsmöglichkeiten sieht der Programmausschuss unter anderem bei der Vorbereitung der Sendungen und der Moderation, bei der Eingrenzung des Themas und im Einzelfall auch bei einer Reduzierung der Gästezahl. Darüber hinaus regt der Rundfunkrat an, dass der Sender künftig auch neue junge Moderatoren einsetzt, etwa in den Sommerpausen.