Zum 1. Mai hat der DJV-NRW seine Pressestelle neu besetzt, und er ist dabei neue Wege gegangen. Nachdem die Kolleginnen auf dieser Stelle bisher immer über einen journalistischen Hintergrund vefügten, haben Landesvorstand und Geschäftsführung diesmal einen anderen Schwerpunkt gesetzt: Beate Krämer bringt langjährige Berufserfahrung in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie in der Betreuung digitaler Projekte mit, sie ist aber vor allem auch Fachfrau für Marketing. Und das braucht der zweitgrößte Landesverband im DJV.
Seit einigen Jahren schmelzen die Mitgliederzahlen langsam, aber stetig. Hier gegenzusteuern gehört neben der Pressearbeit zu den großen Aufgaben der neuen Kollegin in der Geschäftsstelle. Aber zunächst arbeitet sich Beate Krämer, die sich zuletzt um das Stadtmarketing von Osnabrück gekümmert hat, in ihre vielen Aufgabenfelder ein. So hat sie etwa schon Streiks bei den Tageszeitungen begleitet und die Leuchtturm-Tour des Landesvorsitzenden Frank Stach.
Nicht zuletzt kümmert sie sich schon um ein wichtiges Kommunikationsthema, das zur ersten Herausforderung wird: die Mitglieder über die Anhebung der Beiträge zum 1. Oktober zu informieren.
Eine schöne Themenmischung
Unterstützt von ihrer Vorgängerin Sascha Fobbe hat Beate Krämer sich einen Überblick über Mitgliederstruktur und wichtige Themen des DJV-NRW verschafft. Dabei gefällt ihr die Mischung aus ganz praktischen Fragen wie der Rechtsberatung für einzelne Mitglieder und dem durchaus idealistischen Überbau. Dazu gehört der Solidaritätsgedanke genauso wie das Einstehen für den freien und qualitativ hochwertigen Journalismus in Zeiten von Populismus und Fake News. Daraus folgen Fragen für die kommenden Jahre: Wie entwickelt sich der Journalismus in der digitalen Welt weiter? Wie ist sein Stellenwert in der Gesellschaft zu sichern? Und wie bleibt der Journalistenberuf für den Nachwuchs attraktiv?
Die Frage lenkt den Blick zurück auf den DJV-NRW: Was kann der Verband für junge Leute tun, wie kann er sie noch besser in die Verbandsarbeit einbinden und sie dafür begeistern? Gerade für letzteres bringt Beate Krämer gute Voraussetzungen mit, denn in den vergangenen Jahren hatte sie als Ausbilderin sowie als Betreuerin von Studierenden und deren Bachelorarbeiten viel Austausch mit jungen Leuten: „Das waren häufig spannende Diskussionen, die neue Aspekte in meine Arbeit gebracht haben.“ Die Altersmischung findet sie gerade bei Projekten wichtig und hilfreich.
Gute Diskussionskultur
Gerade auch unter diesem Aspekt gefällt ihr die „gute und intensive Diskussionskultur unter den Journalisten“, die sie in ihren ersten Wochen beim DJV-NRW erlebt hat. „Davon können sich andere Branchen etwas abgucken.“ Ein wichtiger Baustein für eine weitere große Aufgabe, die vor Beate Krämer liegt: Sie soll einen Prozess zur Schärfung des Profils des Landesverbands anstoßen und begleiten. „Dies ist wichtig, damit intern alle an einem Strang ziehen. Es geht darum, noch genauer herauszuarbeiten, wer der DJV-NRW ist und wofür er steht.“ Das klingt leichter, als es ist. Denn die Arbeit des Landesverbands ist komplex, viele verschiedene Interessengruppen wollen Beachtung finden.
Gemeinsam Prioritäten setzen
„Beim Schärfen des Profils soll nichts eindimensionaler dargestellt werden, als es ist“, erklärt Krämer. „Vielmehr sollen alle wissen, worum es geht und wo die Prioritäten gesetzt sind. Es wird ein spannender Prozess, in den wir die Mitglieder einbeziehen wollen.“ Den DJV-NRW sieht sie dafür auf soliden Füßen: „Die Mitglieder, unsere Expertise und die Qualität der Serviceleistungen sind unser großes Kapital.“
Was der DJV-NRW noch lernen muss: Seine Serviceangebote und deren Mehrwert für die verschieden Berufsgruppen im Verband klarer herauszustellen. „Darüber hinaus wollen wir unsere Mitglieder dafür gewinnen, aktiv durch Mund-zu-Mund-Empfehlung bei Kolleginnen und Kollegen für eine Mitgliedschaft im DJV zu werben. Die Mitglieder und ihr Engagement machen unsere Arbeit als Verband glaubwürdig und erfolgreich“, weiß Beate Krämer.
Mit der neuen Stelle und dem Umzug nach Düsseldorf ist Beate Krämer, die in Mülheim a.d. Ruhr geboren ist, wieder nach Nordrhein-Westfalen zurückgekehrt. Nach Stationen in Krefeld und ihrem literaturwissenschaftlichen Studium in Bonn hatte sie knapp zehn Jahre in Mittelfrankreich an der Loire gelebt und gearbeitet, ehe sie nach Osnabrück ging. Sie hat einen Lebensgefährten und zwei erwachsene Töchter. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten auf dem Pferd oder mit guter Lektüre.||
Ein Beitrag aus JOURNAL 3/18, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im Juni 2018.