MEDIENSZENE NRW | 

RP: Familie Arnold zieht sich zurück

13. April 2021, red.

Rheinische Post

Die zwölf Erben des Mitgründers der Rheinischen Post (RP), Karl Arnold, scheiden aus dem Gesellschafterkreis der Mediengruppe aus. Die Rheinische Post Mediengruppe teilte im März mit, dass sie sämtliche der von der Gesellschaftergruppe Arnold gehaltenen Anteile an der Holding-Gesellschaft Rheinisch-Bergische Verlagsgesellschaft mbH (27,89 Prozent) erwirbt. Angestoßen habe diesen Prozess die Familie Arnold. Künftig besteht der Gesellschafterkreis der Mediengruppe aus den Gesellschaftergruppen Betz, Droste und Wenderoth sowie der Girardet Verlag KG. Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart.

Der Anteilserwerb werde „vollständig aus vorhandenen liquiden Mitteln finanziert“, erklärte Johannes Werle, Vorsitzender der Geschäftsführung der Rheinische Post Mediengruppe. Das Unternehmen verfüge auch nach diesem Erwerb über ausreichende finanzielle Spielräume, um sowohl die Weiterentwicklung der regionalen Mediengeschäfte, insbesondere im Digitalen, aktiv zu gestalten als auch Wachstumschancen in den weiteren strategischen Feldern der Digitalisierung und Diversifizierung wahrzunehmen, heißt es in der Pressemitteilung.

Der Branchendienst Medieninsider hatte schon zuvor über den anstehenden Ausstieg der Arnold-Erben berichtet. Dies sei der Schlusspunkt eines jahrelangen Machtkampfs in Gesellschafterkreisen. 2018 wurde Karl Hans Arnold, Enkel des gleichnamigen Co-Gründers und Sprecher der Familiengruppe, als Vorsitzender der Holding-Geschäftsführung durch Johannes Werle abgelöst. Medienberichten zufolge hatten Mitgesellschafter die Regeln im Konzern so verändert, dass Familienmitglieder nicht mehr der Geschäftsführung angehören dürften. Arnold selbst nannte als Grund für das Ausscheiden unterschiedliche Auffassungen über die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Die Mediengruppe sei kerngesund und verfüge über die Substanz und das Potenzial, die Zukunft des Unternehmens erfolgreich zu gestalten. /

Eine Meldung aus JOURNAL 2/21, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im April 2021.