Nach fast 60 Jahren kommt das endgültige Aus für eine renommierte Weiterbildungseinrichtung: Das Journalistenzentrum Haus Busch in Hagen und sein Träger, der Verein für Zukunfts-Qualifikation e.V., stellen den Geschäftsbetrieb zum 31. Dezember 2019 ein. Nicht nur, dass die Nutzungsvereinbarung mit der Stadt für die Gebäude ausläuft. Zudem fordert das Land NRW Fördermittel aus den Jahren 2010 bis 2017 zurück, die der Verein nach eigenen Angaben „in dieser Höhe nicht leisten kann, ohne dauerhaft in finanzielle Probleme zu geraten“.
Monatelange Gespräche mit der Bezirksregierung, dem zuständigen Weiterbildungsministerium und der Staatskanzlei hätten zu keinem tragfähigen Ergebnis geführt, erklärte der Vereinsvorsitzende Michael Brocker. Dabei habe das Land die Bedeutung von journalistischer Aus- und Weiterbildung im Allgemeinen sowie die Bedeutung des traditionell erfahrenen Programms im Haus Busch immer wieder gelobt.
Gegründet wurde der ursprüngliche Verein 1960 in Düsseldorf als gemeinsame Einrichtung von Gewerkschaften und Verlegerverbänden. Kern war die Ausbildung von Volontärinnen und Volontären in der Tradition der „Zeitungsfachlichen Fortbildungskurse“ der heute legendären Publizistik-Professoren Emil Dovifat und Karl Bringmann. Seit damals durchgezählt richtete Haus Busch 299 Volo-Kurse aus.
1974 zog das Institut nach Hagen in das ehemalige Rittergut Haus Busch. Im Auf und Ab des Weiterbildungsmarkts erschloss Haus Busch sich neue Geschäftsfelder, bot Weiterbildung nicht nur im Journalismus, sondern auch für Kolleginnen und Kollegen aus Pressestellen, für neue Berufsbilder wie Infografiker und Newsdesigner. Nachdem der Zeitungsverlegerverband NRW und der Bundesverband der Zeitungsverleger aus der Trägergesellschaft ausgestiegen waren und staatliche Fördermittel gestrichen wurden, musste die alte Trägergesellschaft 2005 Insolvenz beantragen. Seitdem gab es einen gemeinnützigen Trägerverein, der jetzt aufgeben musste.||
Eine Meldung aus JOURNAL 6/19, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im Dezember 2019.