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Bereit für die nächsten Goldenen Zwanziger

Presse.Dialog.Ruhr mit Prof. Dr. Julia Frohne, Business Metropole Ruhr
20. Dezember 2021, Mareike Weberink

Leicht ist die Aufgabe nicht gerade, die Prof. Dr. Julia Frohne schultern muss. Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Business Metropole Ruhr ist für ein Ruhrgebiet zuständig, das Pandemie, Klimakrise und Strukturwandel bewältigen muss. Welche Chancen und Möglichkeiten die Region bietet, darüber sprach die „oberste Wirtschaftsförderin“ jetzt auf Einladung des DJV-NRW beim Presse.Dialog.Ruhr. Durch den Abend, der als Online-Veranstaltung angeboten wurde, führten Stephan Conrad und Stefan Prott vom Fachausschuss Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, der auch für die Organisation zuständig zeichnet.

Prof. Dr. Julia Frohne, Business Metropole Ruhr, sprach mit Stephan Conrad (o.l.), Stefan Prott (u.l.) und Daniel Rustemeyer vom Fachausschss Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Prof. Dr. Julia Frohne, Business Metropole Ruhr, sprach mit Stephan Conrad (o.l.), Stefan Prott (u.l.) und Daniel Rustemeyer vom Fachausschss Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

Frohne ist seit August im Amt, aber sich jetzt schon sicher: „Die Arbeit wird uns so schnell nicht ausgehen.“ Als Schwerpunkte für die nahe Zukunft sieht sie das Thema Fach- und Führungskräfte, regenerative Energien mit Schwerpunkt Wasserstoff sowie die Entwicklung von Brachflächen, um neue Arbeitsplätze zu schaffen. Konkret nach der Rolle der BMR beim Thema Wasserstoff gefragt, nennt Frohne die Stärke in der Verknüpfungsrolle: Es gebe eine Vielzahl an Initiativen, Netzwerken und Forschungseinrichtungen, die in dem Gebiet tätig seien. „Wir müssen sehen, dass wir aus dieser punktuellen oder regionalen Betrachtung in eine nationale und internationale Beachtung kommen.“

Impulse nach innen

Welche Impulse die BMR nach innen geben könne, wollte Moderator Stefan Prott mit Blick auf das „doch recht komplexe Gebilde“ aus mehr als 50 Gebietskörperschaften wissen. „Wir haben strukturierte Netzwerke, auf die ich zurückgreifen kann“, erläuterte Frohne, „zum Beispiel durch Treffen der Wirtschaftsförderer, die dann in ihre Kommunen hineinwirken“. Außerdem werde sie in ihrer Arbeit von drei Gremien begleitet: dem Aufsichtsrat aus der Politik, dem Beirat aus Verbänden, IHKen und Hochschulen und dem Kuratorium aus Unternehmensvertretern. Das seien „alles Menschen, die Lust haben, die Region nach vorne zu bringen“. Dieser Elan könne gut genutzt werden, um die „Kompetenzen, die wir im Ruhrgebiet haben, sichtbar zu machen“.

Andere Bilder nutzen

Dazu gehöre auch, andere Bilder in den Köpfen der Menschen zu verankern. „Unter anderem, indem wir auch andere Landmarken verwenden als nur die Industriekultur.“ Letzere könne man mittransportieren, schließlich sei es das gemeinsame und vielleicht auch größte kulturelle Erbe. Mit moderner Architektur könne man zeigen: „Das ist richtig schick hier.“ Das Ruhrgebiet sei modern und genüge gehobenen Ansprüchen, auch internationaler Interessenten.

Dann könne man auch mit weiteren Stärken sichtbarer werden – von der guten Erreichbarkeit bis hin zu erfolgreichen Sparten wie der Ressourcen- und Kreislaufwirtschaft oder den kurzen Wegen ins Grüne als weicher Standortfaktor. Es gebe viel Kompetenz, Ideen und Möglichkeiten in dieser polyzentrischen Metropolregion, die sehr bereit sei für die „nächsten Goldenen Zwanziger an der Ruhr“.||

Ein Beitrag aus JOURNAL 6/21, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im Dezember 2021.