Der Gewerkschaftstag des DJV-NRW am 22. April 2023 in Oberhausen wählte einen neuen Landesvorstand und verabschiedete Anträge und Resolutionen. | Foto: Alexander Schneider
Der Gewerkschaftstag des DJV-NRW am 22. April 2023 in Oberhausen wählte einen neuen Landesvorstand und verabschiedete Anträge und Resolutionen. | Foto: Alexander Schneider
 
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Gewerkschaftstag wählt Andrea Hansen zur neuen Landesvorsitzenden

Erstmals eine Frau an der Spitze des DJV-NRW
27. April 2023, red.

Beim Gewerkschaftstag am 22. April in Oberhausen haben die Mitglieder des DJV-NRW die freie Journalistin Andrea Hansen aus Münster zu ihrer neuen Landesvorsitzenden gewählt. Die 52-Jährige ist die erste Frau in diesem Amt. Andrea Hansen folgt auf den langjährigen Vorsitzenden Frank Stach, der nach zehn Jahren im Amt mit Standing Ovations von der Versammlung verabschiedet wurde. „Wir sind in Arbeitnehmerzeiten“, betonte die neue Vorsitzende. Sie hob den Wert des Journalismus angesichts wachsender Bedrohungen für unsere Demokratie hervor. Den DJV-NRW möchte sie als Team weiterentwickeln und die Strukturen des Verbandes weiter modernisieren.

In den neuen Landesvorstand wählten die Mitglieder außerdem Kristian van Bentem, Stefan Lenz (Stellvertreter der Vorsitzenden), Pascal Hesse (Schatzmeister), Andrea Donat (Schriftführerin) sowie die Beisitzer:innen Arne Pöhnert, Vivien Leue, Thomas Münten und Tobias Nehls. Nicht mehr dabei sind Jasmin Khatami und Katrin Kroemer. Letztere nahm nach insgesamt 22 Jahren im NRW-Landesvorstand ihren Abschied, bleibt dem DJV aber als Bundesschatzmeisterin erhalten.

In Resolutionen und Anträgen setzte sich die Mitgliederversammlung für die Belange der freien und angestellten Kolleginnen und Kollegen aller Mediengattungen ein. Volle Solidarität äußerte der Gewerkschaftstag mit den Kolleginnen und Kollegen, die bei der Deutschen Welle von den geplanten Stellenstreichungen betroffen sind. Die Mitglieder riefen Intendant Peter Limbourg dazu auf, von Kürzungen in den Fachredaktionen abzusehen.

Die Funke Mediengruppe fordert der DJV-NRW dazu auf, den Worten ihrer Aufsichtsratsvorsitzenden Julia Becker Taten folgen zu lassen und journalistische Print- und Online-Titel nicht weiter allein unter Renditeerwartungen herauszugeben, sondern stattdessen die Lokalredaktionen zu stärken. Unverzichtbar gehöre dazu das Bekenntnis zu den Flächentarifverträgen.

Auch für eine Weiterentwicklung des NRW-Lokalfunks im Sinne seines gesetzlichen, am Gemeinwohl orientierten Auftrags wird sich der DJV-NRW auf allen Ebenen einsetzen und den Strukturprozess weiter kritisch begleiten.

Ein ausführlicherer Bericht folgt in JOURNAL 2-23.