Die Rheinische Post Mediengruppe hat Mitte Januar bekannt gegeben, dass sie ihren 30-Prozent-Anteil am Medienhaus Aachen an die internationale Mediengruppe Mediahuis mit Hauptsitz im belgischen Antwerpen verkauft hat. Damit gehört der Verlag der Aachener Zeitung jetzt vollständig zur Mediahuis-Gruppe, die Tageszeitungen in verschiedenen Ländern hält.
Anfang 2022 hatte Mediahuis 70 Prozent an der Medienhaus Aachen GmbH von den Gründerfamilien erworben. Die Rheinische Post Mediengruppe war schon länger Minderheitseigner.
Nach zwei Jahren konstruktiver Zusammenarbeit habe sich gezeigt, „dass eine Struktur mit einem Gesellschafter statt zwei Medienkonzernen der Weiterentwicklung des Medienhauses Aachen zugute kommt und die digitale Transformation weiter beschleunigt“, heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung der beiden Mediengruppen.
Wenige Monate nach dem Einstieg von Mediahuis war das Medienhaus Aachen aus dem Tarif ausgestiegen. Schon zuvor war etwa die Hälfte der Beschäftigten bei der tariflosen Medienhaus Aachen Content GmbH angestellt. Eine weitere Entscheidung nach der Übernahme betraf die Aachener Nachrichten: Deutschlands erste Nachkriegszeitung, die sich schon länger nur noch im Layout, aber nicht in den Inhalten von der Aachener Zeitung unterschieden hatte, wurde eingestellt.
Die Rheinische Post Mediengruppe erklärte, nach Jahren des Engagements in der Städteregion Aachen sei es an der Zeit gewesen, das Kapitel zu schließen. Sie will sich bei den Regionalmedien „noch intensiver auf die digital bereits weiter entwickelten und von ihr kontrollierten Medienmarken in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland“ konzentrieren./
Eine Meldung aus JOURNAL 1/24, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im März 2024.