Mit einem Plus im Portemonnaie starten die Beschäftigten des WDR ins neue Jahr. Am neunten Verhandlungstag konnten die Gewerkschaften mit dem Arbeitgeber in der Nacht zum 6. Dezember eine Einigung erzielen.
Unterm Strich steht nun eine Erhöhung von 2,8 Prozent für alle sowie eine steuer- und abgabenfreie Inflationsprämie von 3 000 Euro für die meisten Beschäftigten. Zudem kommt Bewegung in die Tarifstruktur. „Wir werden die Details zeitnah in ihrer Bedeutung aufschlüsseln und dann in die Vorbereitung für die anstehenden Gespräche über die neuen Strukturen gehen“, sagt Volkmar Kah, Verhandlungsführer für den DJV-NRW. „Wir möchten uns an dieser Stelle schon einmal bei den zahlreichen Beschäftigten bedanken, die den Weg bis hierher so tatkräftig unterstützt haben. Das Engagement war fantastisch.“
Anliegen sicht- und hörbar gemacht
Dieses Engagement war in den vergangenen Wochen kaum zu übersehen oder zu überhören: Mehrere Streiks haben die einzelnen Verhandlungsrunden begleitet. Dabei brachten die Mitarbeitenden ihren Unmut nicht nur an den großen Standorten zum Ausdruck, sondern gingen verteilt über ganz NRW auf die Straße. Sichtbare Zeichen gab
es unter anderem aus den Studios in Münster, Köln, Düsseldorf, Essen, Aachen, Bielefeld, Wuppertal und Arnsberg.
Kah: „Wir sind froh, dass die Beschäftigten jetzt noch vor dem Jahreswechsel Gewissheit haben und statt mit einer Zitterpartie mit einem Plus in der Tasche ins neue Jahr starten können.“
Geeinigt haben sich die Tarifparteien unter anderem auf folgende Punkte: Neben einer linearen Erhöhung der Gehälter und Honorare um 2,8 Prozent konnten die Gewerkschaften für fast alle Beschäftigten die erhoffte Einmalzahlung in Höhe von 3 000 Euro durchsetzen. Für diejenigen, die dabei leer auszugehen drohten, haben die Gewerkschaften eine Zahlung von 1 000 Euro herausgeholt. Das gilt zum Beispiel für Praktikantinnen und Praktikanten, deren Verträge länger als zehn Monate laufen. Weiterhin erhöht sich die Vergütung für Auszubildende um 50 Euro im Monat. Und: Zusätzlich profitiert ein bestimmter Teil der arbeitnehmerähnlichen Freien: Für einige aus dieser Gruppe steigen die Honorare um zehn Prozent (7,2 plus 2,8). Eine Aufschlüsselung dazu und weitere Details sind unter dem Link unten abrufbar.
Arbeit an einer neuen Tarifstruktur
Doch nach den Verhandlungen ist vor den Verhandlungen: Der WDR hat einer Protokollnotiz zugestimmt, nach der künftig – mit der geplanten Einführung einer neuen Tarifstruktur – fast alle Honorare von Erhöhungen in den Tarifverträgen profitieren. Wie die künftige Erhöhung der Effektivhonorare für Freie aussehen könnte, ist nun Gegenstand kommender Gespräche. „Wir bereiten uns intensiv darauf vor“, betont Verhandlungsführer Kah: „Denn sie sind ein wichtiger Schritt in Richtung faire und angemessene Bezahlung aller Beschäftigten des WDR“.
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