Programmdirektorin Valerie Weber wird den WDR zum Jahreswechsel verlassen. Darüber hat Intendant Tom Buhrow den Rundfunkrat am 1. Dezember informiert. Buhrow hatte Weber vom Privatsender Antenne Bayern zum WDR geholt, sie wurde im November 2013 zur Hörfunkdirektorin gewählt. Im Zuge der crossmedialen Strukturreform des WDR war sie seit Beginn ihrer zweiten Amtszeit 2019 Programmdirektorin für NRW, Wissen und Kultur NRW. Eigentlich wäre ihr Vertrag bis 2024 gelaufen.
Die Übergabe des ARD-Vorsitzes vom WDR an den rbb zum Jahreswechsel sei für sie ein passender Einschnitt, begründete die 55-Jährige ihre überraschende Entscheidung. Damit gehe für sie „eine äußerst spannende Aufgabe als Mitglied der ARD-Geschäftsführung zu Ende“. Zudem sei „WDR-intern mit der multimedialen Zusammenführung aller Fachredaktionen sowie der strukturellen und personellen Neuaufstellung der Hörfunkflotte ab 2022 auch ein wichtiger Meilenstein im digitalen Umbau des Senders erreicht“.
Auch wenn zu ihrem Aufgabenbereich neben den Hörfunkwellen und digitalen Angeboten mit der Lokalzeit das reichweitenstärkste Angebot im WDR-Fernsehen gehörte, galt ihr Programmbereich als der schwächere im Vergleich zu dem von Jörg Schönenborn, der für Information, Fiktion und Unterhaltung verantwortlich ist. Kritische Stimmen hatten diese Aufteilung schon 2019 bemängelt.
Die Senderspitze muss nun klären, ob sie den Posten in der Programmdirektion im jetzigen Zuschnitt neu besetzt oder ob sie die Situation nutzt, um die Programmdirektion anders zuzuschneiden./
Eine Meldung aus JOURNAL 6/21, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im Dezember 2021.