Erste Bewegung ist in den Verhandlungen um einen Haustarif bei der Funke Medien NRW GmbH zu verzeichnen. Da hat wohl der dreitägige Warnstreik im August seine Spuren hinterlassen. Rund 200 Kolleginnen und Kollegen von WAZ, WP, NRZ hatten deutlich gemacht, dass es ihnen ernst ist mit der Forderung nach der Rückkehr in den Tarif. Es war der zweite Warnstreik, seit die Haustarifverhandlungen bei Funke Mitte Juni begonnen haben.
Funke rückt von Kernforderung ab
In der Verhandlungsrunde am 9. September ist der Arbeitgeber ein Stück weit auf die Beschäftigten zugekommen. So ist Funke von einer seiner bisherigen Kernforderungen abgerückt: Die Verhandlungskommission hat erklärt, nicht mehr zwingend an einer 40-Stunden-Woche für alle Neueinstellungen festhalten zu wollen.
Für den DJV und die Beschäftigten ist klar, dass am Ende der Verhandlungen eine 36,5-Stunden-Lösung für alle stehen muss. Aber das hier war immerhin ein erster Schritt.
Und die Verhandlungsrunde im August brachte ein zweites erfreuliches Zugeständnis: Der Arbeitgeber hat eingeräumt, dass für alle, die jetzt schon unter tariflichen Bedingungen arbeiten, künftig der Flächentarif in seiner jeweils gültigen Form verbindlich gelten könnte. Konkret hieße das: Für die bisher „statischen“ Verträge würden dann auch die Regelungen der „dynamischen“ gelten. Allein davon würden mehr als 180 Kolleginnen und Kollegen profitieren, deren Arbeitsvertrag bisher den statischen Verweis auf den Tarif enthält.
Vieles noch offen
In vielen anderen Punkten sind Gewerkschaften und Funke allerdings noch weit auseinander. Das betrifft etwa das künftige Gehaltsvolumen und die Vergütungsstruktur. Für die Streikenden und den DJV ist klar; Die jungen Kolleginnen und Kollegen dürfen nicht abgehängt werden. Der Kampf um Haustarifverträge, die sich am Niveau der Flächentarifverträge orientieren, geht also entschlossen weiter. Nächster Termin: 23. September.
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Im Mai hatte der DJV Funke in NRW zu Verhandlungen über einen Haustarifvertrag aufgefordert. Das Hauptanliegen ist die Anerkennung der jeweils aktuell geltenden Flächentarifverträge – auch für Mitarbeitende, die künftig neu eingestellt werden. Weitere wesentliche Forderungen: Teilzeitkräfte, die aufstocken möchten, müssen bei frei werdenden Stellen bevorzugt berücksichtigt werden. Zudem muss es die Möglichkeit von Brückenteilzeit für fünf Jahre ohne Begrenzung auf Mitarbeiterstärke geben.
Darüber hinaus fordern die Beschäftigten, dass alle Mitarbeitenden das Recht haben, einmal im Jahr eine vom Arbeitgeber finanzierte, berufliche Fortbildung wahrzunehmen.||
Eine Meldung aus JOURNAL 3/24, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im September 2024.
Aktuelle Informationen zu den Verhandlungen um einen Haustarif bei Funke gibt es hier.