MEDIENSZENE NRW

Mopo: Zukunft jenseits von DuMont

8. April 2020, red.

Nach der Berliner Zeitung und der Mitteldeutschen Zeitung hat die Kölner Mediengruppe DuMont auch für die Hamburger Morgenpost einen Käufer gefunden: Der Wirtschaftsingenieur und Digitalmanager Arist von Harpe übernimmt die Gruppe Hamburger Morgenpost Medien. Dazu gehören neben dem Boulevardblatt und der Seite mopo.de weitere Unternehmen, darunter die Beteiligung an Radio Hamburg und die Corporate Publishing Agentur DuMont Media.

Wie schon bei der Berliner Zeitung hat DuMont einen branchenfremden Käufer mit Digitalkompetenz gewählt: Arist von Harpe war in der Vergangenheit unter anderem Geschäftsführer bei Facelift, einem Softwareunternehmen für Social-Media-Marketing, und Leiter der Vermarktungssparte von Xing. Nun will er das Boulevardblatt als Herzstück der Mopo neu aufstellen und ihm eine langfristige Perspektive geben. Inzwischen ist von Harpe in die Geschäftsführung eingetreten, neben der bisherigen Geschäftsführerin Susan Molzow. Ausgeschieden ist dagegen der DuMont-Manager Philip Froben.

Zum Kaufpreis wurde das übliche Stillschweigen vereinbart. Nach taz-Informationen soll der neue Eigner eine einstellige Millionensumme als Mitgift erhalten haben, weil er das ganze Paket samt Printausgabe und Personal übernommen hat.

Ausgewechselt wurde allerdings die Redaktionsspitze: Chefredakteur Frank Niggemeier und sein Stellvertreter Alexander Krug mussten gehen. Nachfolger ist Maik Koltermann, der seinen Posten als Vize-Chefredakteur der Mopo 2019 geräumt hatte. Grund sollen damals Differenzen mit der DuMont-Spitze über Strategie und Qualität des Printprodukts gewesen sein.||

Eine Meldung aus JOURNAL 2/20, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im April 2020.