Die Themen Zustellförderung für Tageszeitungen und reduzierte Mehrwertsteuer für journalistische Angebote bleibt auf der Lobby-Agenda. Auf der Jahreshauptversammlung des Landesverbands der Digitalpublisher und Zeitungsverleger (DZV.NRW) forderten die nordrhein-westfälischen Zeitungsverleger finanzielle Unterstützung von der Politik. Aus Sicht des Verbands sei die Absenkung der Mehrwertsteuer für journalistische Angebote auf Null „eine geeignete und richtige Lösung“, um lokale Medienvielfalt abzusichern, wie der Vorsitzende Christian DuMont Schütte erklärte.
Auch die Zustellförderung soll nach dem Wunsch der Verlagshäuser helfen, die lokale Informationsversorgung flächendeckend abzusichern. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) versprach bei der Jahrestagung, sich beim Bund für entsprechende finanzielle Hilfen einzusetzen. Es brauche „tragfähige Fördermodelle“, sagte Wüst, der auch die Bedeutung eines kritischen, professionellen Journalismus für die Demokratie betonte.
Die Verlagshäuser sehen bei der Zeitungszustellung vor allem in der Fläche große Probleme. Nach ihrer Darstellung macht die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro die Zustellung unwirtschaftlich. Allerdings sollte der höhere Lohn wenistens zur Attraktivität des Jobs beitragen. Nach allem, was man aus den Häusern hört, hakt die Zustellung der Printprodukte wohl eher an der Schwierigkeit, Menschen zu finden, die sich bei Wind und Wetter zuverlässig am frühen Morgen auf den Weg machen.
Eine Meldung aus JOURNAL 3/22, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im September 2022.