Auf WDR 2 gibt es wieder ein Mittagsmagazin als zweistündige Sendung ab 13 Uhr. Von Montag bis Freitag präsentieren Marlis Schaum und Jascha Habeck im wöchentlichen Wechsel gesellschaftspolitischen Hintergrund, um aktuelle Themen einzuordnen und zu vertiefen. Damit knüpft die Sendung an die Tradition des bekannten Radioklassikers an, der 2015 eingestellt worden war.
Die Änderung ist Teil der Hörfunkreform bei den Breitenprogrammen WDR 2 und WDR 4. Beide Wellen hatten schon 2016 Anstrengungen unternommen, ihr jeweiliges Profil zu schärfen. Seitdem laufen auf der ehemaligen Schlagerwelle WDR 4 unter dem Motto „Meine Lieblingshits“ heute tagsüber Titel für die Zielgruppe „Ü50“. Mit der aktuellen Reform orientiert sich der Abend mit verschiedenen Spezialsendungen nun an der Musikfarbe des Tages. Seit Mai fokussiert sich die Welle mit einem „magazinierten“ Tagesprogramm stärker auf Themen aus NRW.
WDR 2 passt sich mit einer neuen Tagesstruktur dem veränderten Informationsbedürfnis seines Publikums an. Dazu gehört neben dem wiederbelebten Mittagsmagazin unter anderem auch das neue einstündige Talkformat am Vorabend, das die Formate MonTalk und Arena abgelöst hat: Jörg Thadeusz spricht montags bis donnerstags mit jeweils einem Gast „über Themen, die täglich den Westen bewegen“. Am Sonntagabend bietet eine erneuerte vierstündige WDR 2 Weltzeit politische und kulturelle Reportagen der ARD-Auslandskorrespondenten.
Der WDR-Rundfunkrat hat die Hörfunkreformen für WDR 2 und WDR 4 begüßt und unter anderem die neuen journalistischen Hintergrundformate der Magazin- und Talksendungen auf WDR 2 gelobt. Zugleich enthält die Stellungnahme des Rundfunkrats einige Anregungen, etwa dass Formate wie das Mittagsmagazin entsprechend ausgebildete Moderatorinnen und Moderatoren benötigen. Oder dass es für den Abendtalk mehr als einen Moderator geben könnte. Dabei sollen auch Stimmen aus der Region und NRW berücksichtigt werden. So könne der WDR eigene Persönlichkeiten aufbauen, die zur Wiedererkennbarkeit und Identifizierung beitragen.
Der Rundfunkrat hat die Erwartung formuliert, dass es eine jährlich stattfindende Evaluation der Programmänderungen anhand vorher festgelegter, transparenter Kriterien geben wird, die dem Programmausschuss vorgelegt wird.