Im Zuge der Reformbemühungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (siehe auch „Ringen um die Reform“) haben sich die ARD-Intendantinnen und -Intendanten im Juni dieses Jahres auf ein Paket von Kooperationen geeinigt, die unter anderem die Hörfunkwellen betreffen. In der Umsetzung sind damit im kommenden Jahr Veränderungen bei WDR 2 und WDR 4 verbunden. So werden die Wellen künftig abends, wenn die Reichweite im Vergleich zur Tagesstrecke deutlich sinkt, früher als bisher das Gemeinschaftsangebote der ARD übernehmen. Die Nachrichten von WDR Aktuell werden weiter ausgespielt, regionalisierte Wetter- und Verkehrsmeldungen sollen folgen. Zudem soll es immer möglich sein, bei bestimmten Lagen in den WDR-Newsroom zu schalten, um aktuell aus NRW zu berichten.
Die Ressourcen, die durch die Hörfunkkooperationen am Abend freiwerden, sollen dazu dienen, das Programm am Morgen und über den Tag, das besonders viele Hörerinnen und Hörer erreicht, durch regionale Programmangebote zu stärken und neue digitale Angebote zu entwickeln und umzusetzen.
Für WDR 2 bedeutet das, dass ab 2. Januar 2025 werktags ab 21 Uhr und sonntags ab 20 Uhr „Pop. Die Abendshow“ vom SWR läuft. Die abendliche Talksendung mit Jörg Thadeusz wird aus dem Abendprogramm auf den Sonntagmittag verlegt. Der WDR erhofft sich dort mehr als doppelt so viele Hörerinnen und Hörer für das Format.
Im Gegenzug stärkt WDR 2 am (früheren) Abend die Aktualität: Um 18 Uhr läuft die ausführliche Nachrichtenausgabe „Der Tag um sechs“ aus dem Newsroom. Von 19 bis 21 Uhr gibt es montags bis freitags ein neues Abendmagazin als Ergänzung zu den bewährten Formaten Morgen- und Mittagsmagazin.
Bei WDR 4 wird der geänderte Programmablauf etwas später umgesetzt: Ab Mitte 2025 greift der WDR wochentags auch hier in der Abendstrecke auf das ARD-Gemeinschaftsprogramm zurück. Unter der Woche läuft ab 21 Uhr ein live moderiertes Programm mit Musik vom MDR. Während die selbstproduzierten Musiksendungen entfallen, bleiben sonntags zwei Sendungen erhalten.
Um Musikfans aller Richtungen ein neues Angebot zumachen, sollen hier gewonnene Kapazitäten genutzt werden, um einen Podcast zu aktuellen Musikthemen zu entwickeln, der gemeinsam von WDR 2 und WDR 4 produziert wird./
Eine Meldung aus JOURNAL 4/24, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im Dezember 2024.