Die Verlagsgruppe Handelsblatt baut ihr Geschäft jenseits des klassischen Journalismus und des traditionellen Druckgeschäfts aus. Dazu erwirbt sie eine Mehrheitsbeteiligung von 81 Prozent an Euroforum, dem Marktführer für Konferenzen, Seminare und Jahrestagungen im deutschsprachigen Raum. Damit will die Gruppe ihr drittes Standbein – neben Print und Digital – stärken. Unter dem Label „Live-Journalismus“ will sie das Streaming von journalistischen Inhalten als neues Geschäftsfeld entwickeln und damit die Wirtschaftsclubs von Handelsblatt und WirtschaftsWoche ausbauen. Die Akquise von Euroforum soll helfen, das Geschäftsfeld zügiger zu entwickeln. Euroforum ist langjähriger Veranstaltungspartner der Verlagsgruppe Handelsblatt.
Schon bisher führt die Verlagsgruppe rund 200 Veranstaltungen pro Jahr durch, unter anderem mit Podiumsdiskussionen, Streitgesprächen, Debatten und Interviews, nach Philosophie des Hauses Qualitätsjournalismus „live auf der Bühne“. Oder wie es Gabor Steingart, Vorsitzender der Geschäftsführung und Herausgeber des Handelsblatts, im Pressestatement sagt: Bei der Verlagsgruppe „gibt es Journalismus in drei Darreichungsformen – auf Papier, digital und live“. Bei letzterem gehe es „um die Verbindung von Information und Inspiration“.
Die hauseigene Georg von Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalismus soll „Live-Journalismus“ künftig auch als neuen Ausbildungszweig anbieten.
Zeitgleich gab die Verlagsgruppe Handelsblatt bekannt, dass sie in Handelsblatt Media Group umfirmiert. Der neue Name soll die Trends zu Innovation und Internationalisierung spiegeln. Man sei kein traditionelles Verlagshaus mehr, sondern „eine Mediengruppe neuen Typs, digital und experimentierfreudig“, heißt es dazu auf der Verlagsseite. Zudem wolle man das internationale Geschäft über den deutschsprachigen Raum hinaus erweitern.||
Ein Beitrag aus JOURNAL 4/17, dem Mitglieder- und Medienmagazin des DJV-NRW.