Zum Protest in Köln reisten auch zahlreiche Kolleginnen und Kollegen aus den Regionalstudios an. | Foto: Frank Überall
Zum Protest in Köln reisten auch zahlreiche Kolleginnen und Kollegen aus den Regionalstudios an. | Foto: Frank Überall
 
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WDR: Ein Signal für fairen Umgang gesetzt

Auftakt der Leuchtturm-Tour des DJV-Landesvorsitzenden Frank Stach
4. April 2018, red.

Vier Jahre haben die Gewerkschaften mit der WDR-Geschäftsleitung über einen Tarifvertrag für Crossmedia-Honorare verhandelt. Alle Vorschläge von DJV und ver.di hat der Sender vom Tisch gewischt und im vergangenen Jahr für die sogenannten Leuchttürme in den Sparten Wissenschaft, Wirtschaft und Sport stattdessen ein eigenes Honorarmodell gestrickt. Das führte bei vielen Freien zu Missstimmung, weil es aus ihrer Sicht ein Sparmodell ist: Jetzt gibt es den Crossmedia-Tagesreporter, der einen Tagessatz erhält. Und nach Ablieferung von langen Stücken werden deutliche Abstriche für die Zweit- und Drittverwertungen gemacht.

Im September kam noch der ungeliebte Tarifabschluss hinzu, den die WDR-Freien nur zähneknirschend akzeptierten. Für den DJV-Landesvorsitzenden Frank Stach war das Maß damals voll. Er kündigte im Herbst an, gegen diesen Umgang mit den Freien zu protestieren. Und hofft, so ein Zeichen setzen zu können für ein Umdenken im Sender.

Landes- und Bundesvorsitzender: Frank Stach (l.) und Frank Überall. | Foto: Volkmar Kah
Landes- und Bundesvorsitzender: Frank Stach (l.) und Frank Überall. | Foto: Volkmar Kah

Den Auftakt zu seiner „Leuchtturm-Tour“ machte er am 9. März in Köln. Vor dem Vierscheibenhaus konnte der DJV-NRW an seinem Stand mehr als 30 Kolleginnen und Kollegen begrüßen, die unter anderem aus verschiedenen Regionalstudios gekommen waren. Neben Frank Stach waren auch der Bundesvorsitzende Frank Überall (selbst WDR-Freier) sowie Landesgeschäftsführer Volkmar Kah vor Ort.

„Die wahren Leuchttürme sind die Mitarbeiter, ob fest oder frei. Und ihre Wertschätzung sollte immer im Mittelpunkt stehen“, erklärte Frank Stach. Eben diese Wertschätzung wird oft beschworen, sie muss aber tatsächlich täglich gelebt werden. Dabei sind die festen und freien Journalistinnen und Journalisten des WDR gerade sowieso zusammen mit ihrem Arbeit- und Auftraggeber in rauer See unterwegs. Die Frage nach dem Sinn des öffentlichen Rundfunks, die Sparforderungen der KEF, Fake-News-Vorwürfe gegen den Journalismus allgemein, digitale Herausforderungen – das alles bringt die See in Unruhe. „Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren! Nur gemeinsam können wir festen und freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beim WDR für hohe Qualitätsstandards sorgen“, hält Stach dagegen. Die Sparbemühungen dürften nicht einseitig zu Lasten der Journalistinnen und Journalisten gehen, die das Programm maßgeblich gestalten.

Auch wenn es im Streit um das vom WDR einseitig eingeführte Honorar-Sparmodell seit Kurzem Bewegung gibt, bleibt aus Sicht des DJV-NRW noch viel zu tun. Deswegen wird Stach seine Tour demnächst fortsetzen.