Die RTL Group will massiv ins Streaminggeschäft investieren, um Diensten wie Netflix etwas entgegenzusetzen. Zugleich möchte der Konzern seine Inhalteproduktion ausbauen. Das erklärte der Vorstandsvorsitzende Bert Habets bei Vorlage der Bilanz für 2018.
In den kommenden drei Jahren will die Gruppe mindestens 350 Millionen Euro zusätzlich in den Ausbau eigener Streamingdienste investieren. Dabei sollen 300 Millionen Euro in Inhalte aller Genres gehen. 50 Millionen sind für die technische Infrastruktur gedacht sowie Medienberichten zufolge auch für Technologien, um künftig Werbung zielgruppengerecht ausspielen zu können.
Bei der Mediengruppe RTL Deutschland ist die Zahl kostenpflichtiger Abos für den Streamingdienst TV Now um 43,5 Prozent gestiegen. RTL hofft auf steigende Abo- und Werbeeinnahmen in diesem Bereich. Dazu sollen bei TV Now in den nächsten Entwicklungsschritten mehr Eigenproduktionen und exklusive Inhalte beitragen. Mit den Eigenproduktionen will sich RTL gegenüber den internationalen Playern verstärkt als heimischer Produzent profilieren, der den hiesigen Markt besser versteht und seine Formate nicht unbedingt international vermarkten muss.
Laut Bilanz trägt das Digitalgeschäft bei der RTL Group inzwischen mit 15,1 Prozent zum Gesamtumsatz bei (2018: 985 Millionen Euro). Insgesamt fuhr die Gruppe zum vierten Mal in Folge einen Rekordumsatz ein, allerdings gingen die Werbeeinnahmen in Deutschland leicht zurück.
Eine Meldung aus JOURNAL 2/19, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im April 2019.