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Kritik an geplanter Presseförderung

13. April 2021, red.

Nachdem die Bundesregierung im Sommer 2020 angekündigt hatte, die digitale Transformation im Verlagswesen mit 220 Millionen Euro zu fördern, hat das Bundeswirtschaftsministerium im März weitere Details zur geplanten Förderung vorgelegt. Die Vorlage zeigt, dass neben Zeitungen auch Fachmedien berücksichtigt werden sollen. Gefördert werden können unter anderem die externe Entwicklung und technische Umsetzung von Bezahlsystemen, digitalen Abomodellen und Podcasts/Audio, Technologien zur Verbreitung der Inhalte beziehungsweise zum Verkauf digitaler Anzeigen. Ausgeschlossen ist dagegen die Förderung von bereits aufgesetzten Projekten. Außerdem bleiben rein digitale Medien von der Förderung ausgeschlossen. Das kritisieren Branchenkenner, weil gerade bei digitalen Start-ups oft Innovationen entwickelt würden.

Auch der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) ist nur halb erfreut über den potenziellen Geldsegen: Er kritisiert viel zu kurze Antrags- und Umsetzungsfristen sowie die enge Beschränkung für förderfähige Projekte. Die Vorgabe sei unpraktikabel und erfordere eine Überarbeitung. Die Zeitungsverleger halten zudem nach wie vor eine Förderung der flächendeckenden physischen Abo-Zustellung für notwendig.

Eine Meldung aus JOURNAL 2/21, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im April 2021.