Der NRW-Lokalfunk bereitet sich auf die Verhandlungen über einen Gehaltstarifvertrag vor. Der DJV-NRW fordert für die Beschäftigen eine deutliche Gehaltssteigerung. „Die Beschäftigen im NRW-Lokalfunk machen einen guten Job und fordern zu Recht, nicht von der Einkommensentwicklung abgekoppelt zu werden“, erklärte DJV-NRW-Geschäftsführer Volkmar Kah. Den aktuellen Tarifvertrag hatte der DJV-NRW Ende März mit Wirkung zum 30. Juni gekündigt (siehe JOURNAL 3/19). Ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest.
Die Verhandlungskommission stellt sich auf anstrengende Verhandlungen ein. Denn einige Betriebsgesellschaften verfolgen gerade einen harten Sparkurs. Schon bei der zurückliegenden Tarifrunde hatte der Verband der Betriebsgesellschaften auf die wirtschaftliche Lage der Sender verwiesen und Einschnitte bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld gefordert. Dabei wäre das ein Thema für Manteltarifverhandlungen.
2017 konnten sich Gewerkschaften und Arbeitgeber mit Mühe auf einen Abschluss einigen. Damals wurde auch im Lokalfunk seit langem das erste Mal wieder gestreikt.
Das Angebot der Gewerkschaften, nach dem Abschluss mit den Arbeitgebern über Strukturfragen zu diskutieren, hat die Arbeitgeberseite nicht mehr aufgegriffen. Trotzdem fürchtet der DJV-NRW, dass das Thema nicht vom Tisch ist. In diesem Zusammenhang verweist Volkmar Kah allerdings auf die bestehende Öffnungsklausel: „Wenn Sender ihre wirtschaftliche Notlage belegen, sind wir bereit, die tarifvertraglichen Regelungen befristet außer Kraft zu setzen.“/
Ein Beitrag aus JOURNAL 5/19, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im Oktober 2019.