Tarife

Ab Sommer: Gehaltstarifverhandlungen im Lokalfunk

14. Juni 2019, red.

Im NRW-Lokalfunk stehen die nächsten Verhandlungen über einen Gehaltstarifvertrag an. Der aktuelle Tarifvertrag gilt bis zum 30. Juni 2019. Der DJV-NRW hat ihn Ende März mit Wirkung zum 30. Juni gekündigt, um in Neuverhandlungen eintreten zu können. Er fordert für die Beschäftigen eine deutliche Gehaltssteigerung. „Die Beschäftigen im NRW-Lokalfunk machen einen guten Job und fordern zu Recht, nicht von der Einkommensentwicklung abgekoppelt zu werden“, erklärte DJV-NRW-Geschäftsführer Volkmar Kah. Ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest.

Foto: txt
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Zu erwarten sind auch diesmal anstrengende Verhandlungen. Schon bei der letzten Runde hatte der Verband der Betriebsgesellschaften – mit Verweis auf die wirtschaftliche Lage der Sender – Einschnitte bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld gefordert (obwohl der Manteltarifvertrag gar nicht gekündigt war). Mit Mühe (und Nachdruck durch Streiks) hatten sich Gewerkschaften und Arbeitgeber Ende 2017 auf einen Abschluss geeinigt. Damals hatten die Gewerkschaften angeboten, nach dem Abschluss mit den Arbeitgebern über Strukturfragen zu diskutieren. Allerdings ist die Arbeitgeberseite seit Dezember 2017 nicht auf den DJV zugekommen.

Trotzdem ist das Thema vermutlich nicht vom Tisch. Im Gegenteil: Einige Betriebsgesellschaften verfolgen gerade einen harten Sparkurs. Volkmar Kah verweist auf die bestehende Öffnungsklausel: „Wenn Sender ihre wirtschaftliche Notlage belegen, sind wir bereit, die tarifvertraglichen Regelungen befristet außer Kraft zu setzen.“||

 

Ein Beitrag aus JOURNAL 3/19, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im Juni 2019.