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Deutsche Welle 2025: Mehr Geld und Nachfolge für Limbourg

10. Oktober 2024, cbl

Die Deutsche Welle (DW) kann auf mehr Geld hoffen: Der Regierungsentwurf zum Bundeshaushalt 2025, der im Juli verabschiedet wurde, sieht zusätzlich rund 15 Millionen Euro im Vergleich zum laufenden Jahr vor. Im Vergleich zur mittelfristigen Finanzplanung ist das sogar ein Plus von rund 25 Millionen Euro. 2024 betrug der DW-Etat rund 410 Millionen Euro.

Weil Intendant Peter Limbourg aufgrund erhöhter Anforderungen eine Finanzierungslücke befürchtete, hatte er 2023 präventiv einen Stellenabbau angekündigt, der vor allem viele arbeitnehmerähnliche Freie betraf (siehe JOURNAL 1/23). So wurde 2024 die Beschäftigung für rund 150 Mitarbeitende reduziert. Weitere 50 arbeiten gar nicht mehr für die DW. Immerhin war es dem Personalrat gelungen, mit einer Vereinbarung ähnlich einem Sozialplan besonders vulnerable Gruppen vom Stellenabbau auszunehmen (siehe JOURNAL 2/23).

Aktuell sind in der Deutschen Welle die Tarifverhandlungen für die rund 3.800 festen und freien Mitarbeitenden angelaufen.

Peter Limbourg bezeichnete den vorgesehenen Etatzuwachs als „starkes Zeichen für die Pressefreiheit und die richtige Investition, um weltweit gegen Desinformation und Zensur vorzugehen“.

Die Geschicke des Auslandssenders wird er allerdings nicht mehr über das Ende seiner aktuellen zweiten Amtszeit hinaus lenken. Limbourg hat angekündigt, im September 2025 nicht erneut zu kandieren. Er habe entschieden, dass dann zwölf Jahre genug seien, erklärte der 65-Jährige in einem Schreiben an die Belegschaft. In seinem Rückblick machte er geltend, der Sender sei während seiner Amtszeit „strukturell und strategisch modernisiert“ worden und habe sowohl Reichweite als auch Relevanz steigern können.

Die Wahl einer Nachfolgerin oder eines Nachfolgers soll im kommenden Jahr stattfinden – voraussichtlich nicht vor dem Frühjahr. Für die restliche Amtszeit versprach Limbourg, er wolle sich „mit ganzer Kraft für das Wohl der DW und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einsetzen“. Er werde seine Rolle als Intendant „voll und ganz ausfüllen und stehe für alle Anliegen und Fragen zur Verfügung“./

Eine Meldung aus JOURNAL 3/24, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im September 2024.