Das Deutschlandradio (DLR) hat eine neue neunköpfige Freienvertretung für die beiden Standorte Köln und Berlin. Zwei der frisch Gewählten, Vivien Leute und Jessica Sturmberg, haben unter dem Motto „DJV – Freie im Deutschlandradio“ kandidiert. Ihre Mitstreiterinnen waren Nora Bauer, Nina Voigt und Britta Wagner. Alle fünf arbeiten für das Funkhaus Köln und setzen sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Freien sowie für Diversität und mehr Transparenz im Deutschlandradio ein (siehe auch Wahlplakat rechts).
Hohe Beteiligung
Vom 25. bis 28. Mai konnten die arbeitnehmerähnlich Beschäftigten bei Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova erstmals über ein Gremium zur Vertretung ihrer Interessen abstimmen. Der Wahlkampf war eine Herausforderung, nicht nur wegen der Coronabedingungen. Denn bisher waren die Freien beim Deutschlandradio mit seinen zwei Funkhäusern und den drei Programmen nicht gut vernetzt. Eine institutionalisierte Freienvertretung fehlte bisher, dabei ist das Bedürfnis danach groß. Das zeigen die vielen Bewerbungen – insgesamt stellten sich 29 Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl – und die Wahlbeteiligung von 67 Prozent.
Die Grundlage für das neue Gremium hatte das Freienstatut aus dem November 2020 gelegt. Es setzte die Vorgaben des DLR-Staatsvertrags von 2018 um, dass es eine institutionalisierte Vertretung für die Interessen arbeitnehmerähnlicher Beschäftigter geben muss (siehe JOURNAL 6/20).
Allerdings wurde inzwischen das Bundespersonalvertretungsgesetz novelliert (siehe unten „Zwei Gesetzesnovellen für mehr Mitbestimmung“). Dadurch werden die arbeitnehmerähnlichen Freien im Deutschlandradio (wie auch bei der Deutschen Welle) künftig vom Personalrat vertreten: Sie können bei Personalratswahlen mitwählen und sich selbst zur Wahl stellen, wie dies zum Beispiel beim WDR seit Jahren der Fall ist. Damit werden die Vorgaben des DLR-Staatsvertrags nach der nächsten Personalratswahl erfüllt sein./