Bisher sind nicht viele Medien auf Pinterest aktiv (siehe Haupttext der Titelgeschichte: „Pinterest: mehr als Rezepte und Basteltipps“). Geo gehört dazu und hat monatlich 6,5 Millionen Betrachter. Wie GEO.de auf der Plattform agiert, hat Jan Henne, Redaktionsleiter GEO Digital, per Mail beantwortet.
JOURNAL: Warum sind Sie bei Pinterest?
Jan Henne: Bei Pinterest suchen die Menschen nach Inspirationen für ein anstehendes Projekt oder Ereignis. Der Klassiker ist die Hochzeit oder eine Renovierung. Aber es kann eben auch eine bevorstehende Reise sein – und da können wir mit unseren Inhalten natürlich punkten. Wer zum Beispiel diesen Sommer in Deutschland verreisen möchte, findet dazu bei uns eine eigene Pinnwand mit fast 200 Pins.
JOURNAL: Wen wollen Sie dort erreichen?
Henne: Wir haben keine Person vor Augen. Uns treibt eher die Frage um: Was unternehmen Menschen und wann machen sie das? Daraufhin planen wir unsere Pins. Das ist beim Reisen nicht ganz so offensichtlich wie mit Basteltipps zu Weihnachten oder Diäten zum Jahresanfang, aber natürlich gibt es auch hier saisonale Peaks.
JOURNAL: Wie zufrieden sind Sie mit den Ergebnissen?
Henne: Wir sind auf jeden Fall zufrieden mit unserem Erfolg bei Pinterest. Allerdings ist die Kapazität, die wir in die Pflege des Profils reinstecken müssen, auch überschaubar. Das liegt daran, dass Pinterest eine Plattform ist, deren „Mechanik“ gut zu uns passt. Anders als ein Facebook-Post oder ein Tweet hat ein Pin eine lange Halbwertszeit. Das deckt sich zum einen gut mit den vielen zeitlosen Inhalten, die wir auf GEO.de ohnehin anbieten. Zum anderen können wir von einem erfolgreichen Pin einige Wochen oder sogar Monate profitieren.
JOURNAL: Welche Strategie steckt hinter Ihrem Profil?
Henne: Wir achten bei Pinterest auf saisonale Höhepunkte. Darüber hinaus ist es uns wichtig, dass unsere Pins ansprechend aussehen und ins Auge springen. Wir arbeiten deshalb mit hochwertigen Bildern und gestalten jeden einzelnen Pin. Außerdem findet sich ganz bewusst auf jedem Pin ein GEO-Logo. Wir möchten, dass der Nutzer uns als Absender erkennt, schon bevor er auf den Pin klickt. Schließlich haben wir eine starke Marke mit hoher Bekanntheit und Strahlkraft
JOURNAL: Wie sieht bei Ihnen der Workflow aus? Ganz praktisch: Wer in der Redaktion macht was, um das Profil zu pflegen?
Henne: Anfangs hat sich wegen der Gestaltung der Pins vor allem die Bildredaktion um Pinterest gekümmert. Wir haben aber schnell gemerkt, dass das Bespielen von Pinterest eigentlich viel näher am Job unserer SEO-Redakteurin ist: Zu welcher Zeit suchen die Nutzer nach welchen Inhalten? Wie muss ein Pin betextet sein, damit er gefunden wird?
Das sind ja genau die Fragen, die wir uns auch mit Blick auf Google stellen. Nun pflegt also unsere SEO-Redakteurin das Profil, arbeitet mit Grafikvorlagen und geht nur bei komplizierten Fotofragen auf die Bildredaktion zu.||
Die Fragen stellte Bettina Blaß.
Ein Beitrag aus JOURNAL 4/20, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, vorab veröffentlicht im Juli 2020.