Heiß war es an diesem vierten Montag im Juni, sehr heiß. Passend zu den hohen Temperaturen erschien Dr. Stephan Holthoff-Pförtner, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales, im hellblauen Poloshirt und beigen Stoffhosen zum neuen DJV-Format Presse.Dialog.Ruhr. Der DJV-Landesverband NRW hatte zum Auftakt der Talk-Reihe auf Zeche Zollverein eingeladen. Schon die Kleidung des Ministers verdeutlichte, dass es ein legerer Abend im „Rundeindicker“ des Ruhr Museums werden würde.
Entsprechend persönlich war die Atmosphäre beim fast zweistündigen Gedankenaustausch, der „unter drei“ stattfand, also mit vereinbarter Vertraulichkeit. Die Runde mit rund 40 geladenen Journalistinnen und Journalisten, Pressesprechern und Unternehmenskommunikatoren war die erste dieser Art im Ruhrgebiet. „Wir müssen wieder ins Gespräch kommen in unserer Gesellschaft. Dafür ist das hier der ideale Rahmen“, sagte der DJV-Landesvorsitzende Frank Stach. Es sei wichtig, dass Pressesprecher und Journalisten wieder Raum für Debatten mit der Politik hätten.
Rahmen für offene Gespräche
Offen und locker stellte sich der hochkarätige Gast den Journalistinnen und Journalisten. Das Gespräch zu zentralen Themen der Region sowie der Ruhr-Konferenz führten zwei Vertreter des DJV-Fachausschusses Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Stephan Conrad, Pressesprecher der RAG Montan Immobilien, und RDN-Geschäftsführer Stefan Prott mit Minister Dr. Stephan Holthoff-Pförtner.
Im Mittelpunkt der regen Diskussionen standen das Ruhrgebiet und die Themen des Reviers – darunter Mobilität, Infrastruktur, Sanierungsstau, Wirtschaft und Soziales. Fragen aus den Reihen der Pressevertreter kamen reichlich: teils kritisch, teils fordernd, teils mit einem Augenzwinkern. Der Minister wählte im Rahmen des „Hinterzimmergesprächs“ offene Worte gegenüber den Medienvertreterinnen und Medienvertretern und äußerte sich auch zu Projekten der Ruhr-Konferenz ungezwungen.
Dialog weiter fördern
Dass Presse und Politik wieder offener miteinander umgehen müssen, stellte auch Dr. Hans-Peter Noll heraus, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein und Gastgeber des Abends: „Wir wollen miteinander reden, das ist im Ruhrgebiet sehr wichtig. Wir müssen wieder lernen, zuzuhören und Argumente auszutauschen.“ Die Region habe es verdient, erklärte Noll. Auch die zukünftigen Hintergrundgespräche stehen dafür, den Dialog zwischen Medienvertretern und Politikern zu fördern: Weitere Einladungen des DJV-NRW zu vertraulichen Gesprächen im Weltkulturerbe Zeche Zollverein sollen folgen.||
Ein Beitrag aus JOURNAL 4/19, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im August 2019.