13 Seiten Mahnung

Kommentar
19. Juni 2021, Volkmar Kah
Volkmar Kah. | Foto: Andreas Wegelin FotoArt
Volkmar Kah. | Foto: Andreas Wegelin FotoArt

Das geht doch aus wie das Hornberger Schießen, hat mir ein Kollege aus dem Lokalfunk gesagt, als ich ihm seinerzeit von meinen Vorbereitungen für die Anhörung des Ad-hoc-Ausschusses berichtete. Und wenn man sich die Pressemitteilung der LfM zum Abschlussbericht mit dem vielsagenden Titel „Die Verantwortung liegt im System, Kraft zum Wandel muss dort entstehen“ anschaut, fällt direkt die nächste Binse ein: Gut, dass wir drüber geredet haben.

Dabei steht zwischen den Zeilen der 13 Seiten Abschlussbericht eine Menge mehr: Nämlich zum einen, dass der Lokalfunk in NRW für die Medienlandschaft eine unerlässlich notwendige Aufgabe erfüllt. Und zum anderen, dass einige Beteiligte im System seit Jahren ihre Hausaufgaben nicht machen – vor allem die, die den wirtschaftlichen Rahmen vorgeben, die Betriebsgesellschaften (siehe auch Es besteht Handlungsbedarf).

Man kann diesen Bericht aber auch als „letzte Mahnung“ lesen. Denn die Kommission macht sehr deutlich, dass man sich zeitnah im kommenden Jahr angucken möchte, was die Beteiligten mit all den Hinweisen gemacht haben. Und dann kann sich auch die Medienkommission nicht mehr wegducken, denn ganz am Ende trägt sie, genau wie die Politik, die Verantwortung dafür, dass dieses bundesweit einmalige lokaljournalistische Netzwerk dauerhaft erhalten bleibt. Und dabei geht es um deutlich mehr als rein wirtschaftliche Betrachtungen, die im vorliegenden Bericht (zu) sehr im Fokus stehen. ||

Ein Beitrag aus JOURNAL 3/21, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im Juni 2021.