Seit Mitte 2019 ist der Gehaltstarifvertrag im Lokalfunk ausgelaufen, wegen der Coronapandemie lagen die Verhandlungen 19 Monate auf Eis. Nun wurden sie wieder aufgenommen und tatsächlich könnte es eine Lösung geben.
Dabei hatten die Arbeitgeber zunächst in der vierten Tarifrunde Ende November kein Angebot für eine lineare Erhöhung vorgelegt. Über eine mögliche Steigerung der Gehälter wollten sie frühestens Anfang 2022 reden. Für die bis dahin aufgelaufenen Leermonate bot die Arbeitgebereite als Coronaprämie eine steuerfreie Einmalzahlung in Höhe von bis zu 1 000 Euro an – allerdings nur für die Beschäftigten der Sender, die 2020 Gewinne erzielt haben. Bereits gezahlte Coronaprämien sollten zudem verrechnet werden. Das lehnten die Gewerkschaften ab, da so am Ende vermutlich kaum jemand davon profitiert hätte.
Der DJV-NRW hatte im Juni eine Coronaprämie in Höhe von 1 500 Euro, 2,1 Prozent mehr Gehalt ab dem 1. Juni 2021 und weitere 2,1 Prozent ab dem 1. Juni 2022 bei einer Laufzeit bis zum 31. Mai 2023 vorgeschlagen.
In einer „kleinen Runde“ am 10. Dezember zeichnete sich aber ein Kompromiss ab, der nun in den zuständigen Gremien diskutiert werden muss. DJV-Verhandlungsführer Volkmar Kah lobte die „sehr konstruktive Runde. Die Arbeitgeber haben erkannt, dass Einmalzahlungen weder am Gewinn eines Unternehmens hängen noch mit irgendetwas verrechnet werden dürfen“. Zudem gebe es eine Option auf eine lineare Erhöhung zum 1. März 2022 und eine weitere zum 1. März 2023 – „ein wichtiges Signal in Richtung der Beschäftigten“. Allerdings kämen diese den Arbeitgebern deutlich entgegen, wenn es zu diesem sehr maßvollen Abschluss komme. „Wir werden das mit den Betroffenen und unseren Gremien diskutieren und im Januar an die Arbeitgeber zurückkoppeln.“ Einig waren sich beide Seiten, dass Gespräche über Änderungen in der Gehaltsstruktur und am Manteltarifvertrag erst nach einer Einigung bei den Gehältern aufgenommen werden sollen./
Eine Meldung aus JOURNAL 6/21, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im Dezember 2021.