MEDIENSZENE NRW

NRW Film- und TV-Produktionsstandort Nr. 1, aber Fördermittel sinken

19. Dezember 2023, cbl
Medienminister Nathanael Liminski steht beim Film Festival Cologne vor eine Wand mit Logos.
Medienminister Nathanael Liminski beim Film Festival Cologne. | Foto: Marvin Ruppert / FFCGN

Im Oktober hat Medienminister Nathanael Liminski die Goldmedia-Studie „Film- und Fernsehproduktion in NRW im Vergleich zu anderen Bundesländern 2021 und 2022“ vorgestellt. Danach liegt Nordrhein-Westfalen beim Produktionsvolumen für Fernsehen, Kino und Streaming wie in den Vorjahren weit vor allen anderen Bundesländern. Im Jahr 2022 entstanden 42 Prozent aller Shows, Serien und Filme in Studios und Drehorten zwischen Rhein und Ruhr.

NRW bleibe „der mit Abstand wichtigste Standort für Fernseh-, Film- und Streaming Produktionen“, lobte Liminski. Dies zeige: „Wir sind mit unserer Medienpolitik auf dem richtigen Weg. Ziel ist es, die Rahmenbedingungen für die Branche weiter zu verbessern und den Standort national und international noch stärker zu profilieren.“

Dabei wird dem Medienminister bewusst gewesen sein, dass eine aktuelle Entscheidung eher nicht zur Stärkung des Produktionsstandorts NRW beitragen wird: Im Ausschuss für Kultur und Medien des Landtags kündigte Liminski am 2. November an, dass die Zuschüsse für die Film- und Medienstiftung NRW im kommenden Jahr um insgesamt 5,3 Millionen Euro sinken. Der Ausschuss stimmte der Kürzung zu, verabschiedet wird der Haushalt Mitte Dezember.

Geld für Förderaktivitäten erhält die Film- und Medienstiftung nicht nur vom Land, sondern auch von den Gesellschaftern WDR, ZDF und RTL. Zusätzlich unterstützen die ProSiebenSat.1-Gruppe, Sky Deutschland und die Deutsche Telekom (Magenta TV) die Filmförderung in NRW. Es ist allerdings eher nicht damit zu rechnen, dass diese ihre Zuschüsse erhöhen.

Es ist also absehbar, dass die Stiftung im kommenden Jahr weniger neue Projekte fördern kann. Denn bei der Verwendung der zugesagten Mittel haben Projekte Vorrang, die bereits in den Vorjahren zugesagt wurden. Liminski bekräftigte im Ausschuss den Willen, die Mittel für 2025 wieder anzuheben, und betonte, es gebe im Grundsatz „keine strategische Neubewertung“ der immens wichtigen Rolle der Stiftung für den Medienstandort NRW.

Die Etatkürzungen fallen mit einem Wechsel in der Geschäftsführung der Film- und Medienstiftung NRW zusammen: Zum Jahreswechsel wird Walid Nakschbandi Nachfolger von Petra Müller, die in den Ruhestand geht.||

Eine Meldung aus JOURNAL 4/23, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im Dezember 2023.