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Wie gut ist (m)eine Police beim Presseversorgungswerk?

9. August 2018, Helmut Dahlmann

„Minizinsen: 34 Lebensversicherern drohen Finanzprobleme“, „Lebensversicherung in der Zinsfalle“, „Lebensversicherung: Generali will sich von vier Millionen Verträgen trennen“ – angesichts solcher Schlagzeilen dürfte sich so manche Kollegin oder mancher Kollege fragen: Was ist mit meiner Police beim Presseversorgungswerk?

Eine eindeutige Antwort darauf lieferte der Geschäftsbericht 2017 der Presseversorgung, der den Gesellschaftern (zu denen auch der DJV-NRW gehört) bei ihrer jährlichen Versammlung im Juni in Stuttgart vorgestellt wurde. Dass die Presseversorgung, Europas größtes berufsständisches Versorgungswerk, mit an der Spitze der Lebensversicherungsbranche steht, verdeutlichen einige Zahlen.

Gegen den Branchentrend (-0,2 Prozent) erzielte die Presseversorgung bei Neubeiträgen ein Plus von 13 Prozent. Einen Spitzenplatz in der Branche erzielte das Presseversorgungswerk mit 5,1 Prozent Nettoverzinsung seiner Kapitalanlagen – trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase.

Einer der Gründe dafür liegt in der Zusammensetzung der Kapitalanlagen. Zwar bestehen diese zu rund 80 Prozent aus festverzinslichen Wertpapieren, doch ist die Anlagestrategie auf den Ausbau von Substanzwerten und sogenannten illiquiden Anlagen wie Aktien, Immobilien und Infrastrukturanlagen sowie Unternehmens- und Schwellenländeranleihen ausgerichtet. Diese machen inzwischen fast ein Viertel der Werte aus. Dagegen wurde der Anteil von niedrig rentierenden Papieren wie Staatsanleihen aus Industrieländern und Pfandbriefen deutlich zurückgefahren.

Auch in Sachen Effizienz schneidet das Presseversorgungswerk mit einer Verwaltungskostenquote von 1,3 Prozent gegenüber einer durchschnittlichen Branchenquote von 2,3 Prozent unter Einrichtungen der Altersvorsorge in Deutschland gut ab.

Deshalb konnte für 2018 die Deklaration gegenüber dem Vorjahr gehalten werden: 3,0 Prozent laufende Verzinsung bei der Klassik-Police beziehungsweise 3,3 Prozent bei der Variante Perspektive (ohne gesetzliche Garantieverzinsung) plus jeweils 0,7 Prozent Schlusszahlung, insgesamt also 3,7 Prozent beziehungsweise 4,0 Prozent. Das sind jeweils 0,3 Prozent mehr als beim Branchenführer Allianz.

Die oben aufgeworfene Frage nach der Leistungsfähigkeit der Presseversorgung beantwortet sich damit sowohl für diejenigen, die durch ihren Tarifvertrag obligatorisch versichert sind, als auch für jene, die sich selbst beim Presseversorgungswerk versichert haben: Angesichts anhaltender Minizinsen bei Banken und Sparkassen verknüpft die Renten- und Lebensversicherung bei der Presseversorgung eine angemessene Rendite mit dem Sicherheitsbedürfnis vieler Kolleginnen und Kollegen. ||

 

Ein Beitrag aus JOURNAL 4/18, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im August 2018.