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Unbürokratisch helfen

U-Verein steht Kolleginnen und Kollegen in Notlagen zur Seite
5. April 2023, Carmen Molitor

Solidarität tut Not – vor allem in unsicheren Zeiten wie diesen, die auch Journalistinnen und Journalisten nicht nur finanziell, sondern auch psychisch ins Trudeln bringen können. Wer erst einmal beruflich aus dem Tritt geraten ist, braucht schnelle und vor allem unbürokratische Hilfe. Doch daran mangelt es oft. Im DJV-NRW zeigt der Unterstützungsverein (U-Verein) seit 63 Jahren diese tätige Solidarität für Kolleginnen und Kollegen, die nach Schicksalsschlägen aller Art nicht mehr weiter wissen.

„Wir sind auf jeden Fall zur Stelle“

„Die Bandbreite der Fälle, bei denen wir helfen können, ist riesig“, erklärt der Schatzmeister des U-Vereins, Helmut Dahlmann. Darunter sind Journalistinnen und Journalisten mit zu karger Rente. Da kann es eine mittlere Katastrophe sein, wenn etwas Essenzielles wie der Kühlschrank kaputtgeht. Es gibt auch diejenigen, die nach einer Krebsdiagnose des Partners oder der Partnerin nicht mehr voll arbeiten können und so nach und nach in immer tiefere finanzielle Schwierigkeiten rutschen. Oder Frauen und Männer, die unter einer langwierigen psychischen Erkrankung leiden – was Jahr für Jahr bundesweit der mit großem Abstand häufigste Grund für eine Erwerbsunfähigkeit ist. „Wir sind in jedem Fall zur Stelle, wenn jemand Hilfe braucht“, versichert Dahlmann, „ob es nun im Krankheitsfall ist oder wenn Aufträge plötzlich wegbrechen.“

Helfen kann der U- Verein beispielsweise mit einem kurzfristigen zinslosen Darlehen, durch das Betroffene ihr überzogenes Konto ausgleichen können. Oder mit direkten Zuschüssen, um  einen finanziellen Engpass zu überbrücken, aus dem man alleine keinen Ausweg mehr findet. Je nach Notlage können das auch mal Beträge von tausend Euro und mehr sein.

„Uns ist es wichtig, die Nöte ganz individuell so zu lindern, wie der oder die Betroffene es braucht“, erklärt Dahlmann. Dabei legt der Verein unter dem Vorsitz von Klaus Johann ausdrücklich Wert darauf, so unbürokratisch wie möglich zu bleiben. „Niemand muss endlose Formulare ausfüllen, bohrende Fragen beantworten oder stapelweise Dokumente anbringen, um unsere Unterstützung zu erhalten“, sagt Dahlmann. Wer Hilfe vom U-Verein braucht, kann sich formlos an die Geschäftsstelle wenden (siehe Kasten).

Kontakt zum U-Verein
Ansprechpartnerin in der Geschäftsstelle ist Sabine Johnen:
Tel. 02 11/2 33 99-0, u-verein[at]djv-nrw.de
Weitere Informationen und Aufnahmeantrag unter www.djv-nrw.de/u-verein.

Dabeisein ist Solidarität

Dahlmann wünscht sich, dass noch viel mehr Mitglieder des DJV-NRW ihre Solidarität über die Mitgliedschaft im U-Verein ausdrücken. Der (Mindest-)Jahresbeitrag liegt bei gerade mal 15 Euro – selbstverständlich steuerlich absetzbar. Bisher sind 178 Journalistinnen und Journalisten im U-Verein. Da ist noch Luft nach oben – was allen nutzen würde. Zwar erhält der Verein auch Zuwendungen aus den Ortsvereinen oder individuelle Spenden. Aber je mehr Mitglieder in den Topf des U-Vereins einbezahlen, desto mehr kann in Notfällen geholfen werden.

Und nicht nur als Mitglieder, auch für die Vereinsarbeit wünschen sich Helmut Dahlmann und seine Vorstandskollegen Klaus Johann und Ursula Posny vor allem mehr junge Mitstreiterinnen und Mitstreiter: „Wir fänden es gut, wenn Jüngere für den Vorstand des U-Vereins antreten und diese wichtige Arbeit aus den Händen der älteren Kolleginnen und Kollegen übernehmen würden.“ Damit sich die Idee der Solidarität auch in die nächsten Generationen weiterträgt.||

Ein Beitrag aus JOURNAL 1/23, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im April 2023.